Es ist ein leidiges Thema, taucht aber immer wieder auf: kürzlich wurde in einem Bodenschutzwald zwischen Elbersberg und Weidenhülln ein Wall aus Bauschutt entdeckt, der sich rund 100 Meter weit durch den Wald zieht. Wildes Bayern dankt einem aufmerksamen Landschaftsfotografen für seine mutige Intervention und hat die illegale Entsorgung bei der Naturschutzbehörde des Landkreises Bayreuth angezeigt.
Das Gesetz schreibt vor, dass Abfälle von ihren Erzeugern oder Besitzern so zu beseitigen sind, dass das Wohl der Allgemeinheit nicht beeinträchtigt wird. Darunter fällt auch eine Gefährdung von Tieren oder Pflanzen, die Wildes Bayern hier aber durchaus gegeben sieht.
Die in dem Gebiet vorkommenden bodenbrütenden Vogelarten, wie die Waldschnepfe, führen ab Frühjahr und Frühsommer die noch flugunfähigen Jungvögel auf Futtersuche durch das Gelände. Bauschutthaufen stellen unüberwindliche Barrieren für die Jungvögel dar. Bei dem Versuch, sich durch derartige Hindernisse zu kämpfen, werden die Jungvögel nicht selten von der führenden Mutter getrennt oder verunglücken tödlich. Insektenfressende Vögel, wie einige Spechtarten, können an den Bruchkanten hängenbleiben oder sich Knochenbrüche zuziehen. Auch Amphibien und geschützte Kleinsäuger, die möglicherweise in dem Gebiet vorkommen, können verletzt und getötet werden.
Bauschutt stellt zudem für die bald kommenden Rehkitze ein Hindernis mit hohem Verletzungspotential dar. Die Jungtiere werden bei Beunruhigung unter Umständen aufgescheucht und ziehen sich zum Teil schwere, mitunter lebensbedrohende Verletzungen an den Beinen (Läufen) zu. Für Wildtiere bis Hasengröße stellt Bauschutt sowieso eine dauerhafte Verletzungsgefahr für alle Altersstufen dar.
Die gesetzlichen Vorschriften zum Umgang mit Müll findet Ihr hier
Bildquelle: (c)Emil Jenne - Elbersberg Weidenhüll - illegale Bauschuttentsorgung