Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat sein 125-jähriges Jubiläum gefeiert. Anlässlich dessen hat der Schweizer Zoologe und langjährige Leiter der Vogelschutzwarte Sempach, Prof. Urs N. Glutz von Blotzheim, die aktuellen Probleme des Naturschutzes in einer kurzen Grußadresse sehr gut zusammengefasst.
Unter anderem macht er klar, dass der Kampf von NGOs gegen das Schwinden der Biodiversität unter anderem daran scheitert, dass die „Förderung durch die Politik … ungenügend, inkonsequent und auf zu kleiner Fläche beschränkt bleibt. Die für die Natur zuständigen Behörden sind personell und finanziell unterdotiert, der bürokratische Aufwand ist zu groß. Es werden immer wieder neue Gesetze und Verordnungen erlassen; die Vollzugsdefizite bleiben und Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität, wie die Flächenstilllegungen, werden nach kurzer Zeit wieder abgeschafft.“
Ein Thema, mit dem Wildes Bayern immer wieder zu kämpfen hat!
Gut finden wir auch, dass der NABU offenbar erkannt hat, dass Vogelschutz nicht mit der Käseglocke allein funktioniert. So sagte von Blochheim auch: „Der Prädationsdruck auf Koloniebrüter sowie seltene Arten muss gesenkt werden, auch wenn wohlmeinend verlangt wird, dass das Töten von Tieren erst als letztes Mittel praktiziert werden sollte. Lebensraumaufwertung ist das Wichtigste. Je spärlicher und je kleinräumiger zur erfolgreichen Fortpflanzung geeignete Lebensräume werden, umso höher ist das Risiko, dass Beutegreifer ernsthafte Schäden verursachen.“
Herzlichen Glückwunsch zu dieser klarsichtigen Rede!
Die vollständige Grußadresse von Prof. Glutz von Blochheim findet Ihr hier
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