Dieser Tage sind vom Himmel manchmal sehr ungewöhnliche Laute zu hören. Die Rufe hören sich ein bisschen wie jene von Gänsen an, sind aber doch lauter und klangvoller. Wer sie hört, wird vielleicht gerade von einem Schwarm der “Vögel des Glücks” überquert, wie Kraniche in Japan heißen. Bei uns handelt es sich um den Graukranich (Grus grus), der bei uns lange ausgestorben war, jetzt aber sogar in Bayern hier und da wieder brütet.
Dabei hat die Art es in unserer Zivilisationslandschaft eigentlich eher schwer: Der ungefähr storchengroße Vogel ist ein ziemlich spezialisierter Bodenbrüter und braucht, um seine Nester vor Fressfeinden zu schützen, Moor- und Bruchlandschaften. Deren Verschwinden aus unserer Natur ist einer der Hauptfaktoren, warum Kraniche bei uns immer noch zu den vom Aussterben bedrohten Arten gehört. Auch mit Stromleitungen, Windkraftanlagen und anderen Hindernissen im Luftraum kommt die uralte Vogelart nicht gut zurecht. Ein Faktor, der ihr eher zugute kommt, ist hingegen die Tendenz zu immer größeren Maisäckern – die sind nach der Ernte als Nahrungsplätze gut geeignet.
Kraniche sind sehr anmutige Vögel und führen zur Balzzeit beeindruckende Tänze auf. Und das, obwohl sie mit ihren Partner/innen ein Leben lang monogam zusammen bleiben. Sie gelten in der Symbolik als Vögel des Glücks, der Macht, der Stärke oder der Schönheit.
Ein bisschen was davon klingt mit, wenn sie dieser Tage auch über Bayern am Himmel laut trompetend ihren Weg nach Süden suchen.
Viele Infos zu Kranichen findet Ihr beim Kranichzentrum Großmohrdorf in Mecklenburg-Vorpommern, wo tausende Kraniche vor und nach dem Winterzug rasten…. www.kraniche.de
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