Stress macht krank. Bei uns Menschen ist dieses Phänomen inzwischen längst anerkannt. Aber auch bei Säugetieren sind die negativen Auswirkungen von chronischem Stress auf das Immunsystem in der Wissenschaft gut bekannt.
Jetzt zeigt eine Studie der Ludwig Maximilans-Universität München am Beispiel von Fledermäusen klar auf: So ein chronischer Stress, der die Tiere krankheitsanfälliger machen kann, entsteht unter anderem dadurch, dass man ihnen lebenswichtige Ressourcen, wie Nahrungsgründe oder Schlafplätze raubt. In die Studie sind Daten von über 26.000 Fledermäusen aus über 300 Arten eingeflossen und mit Daten zur Landbedeckung und Landnutzung in Verbindung gebracht worden. Viele Formen der Landnutzung, wie Waldrodung oder der Abbau von Bodenschätzen, rauben den Fledermäusen zum Beispiel Jagd- oder Schlafplätze. Das versetzt sie in dauerhaften Stress. Von daher war es nicht überraschend, festzustellen, dass Fledermäuse in gestörten Ökosystemen häufiger mit Coronaviren infiziert sind als solche in ungestörten Habitaten.
Für die Wissenschaftler zeigte die Studie auch: Die Wahrscheinlichkeit für sogenannte Spillover-Ereignisse, bei denen Krankheitserreger von Tieren auf den Menschen überspringen, wird umso größer, je stärker der Mensch der Wildnis auf den Pelz rückt.
Die original Pressemitteilung der LMU findet Ihr hier