Du meine Güte, sind die schön! Aber was genau ist das? Es trägt eine Schale wie eine Muschel oder Schnecke, aber vornedran eine Vielzahl an Tentakeln… und, der wissenschaftliche Name “nautilus” verrät es schon: Dieses Wesen lebt in der Tiefsee. Es ist ein Mysterium!
Allerdings ein sehr bekanntes Mysterium, denn die Perlboot-Schalen waren in den 1970er und 80er fester Bestandteil der Deko-Welt. Kaum ein moderne Wohnung in der nicht die schönen Schalen standen, mal in voller Größe, mal aufgeschnitten, um das mathematisch präzise, spiralige Innenleben zu zeigen. Doch recht viel mehr war über die Nautiliden nicht bekannt – bis jetzt!
Die Perlboote, so der deutsche Name, sind am engsten verwandt mit den Tintenfischen, aber ansonsten auch für die Wissenschaft ein Rätsel. Darüber berichtete kürzlich die englischsprachige Naturzeitschrift Mongabay. Forscher haben im Südpazifik, wo die Perlboote zuhause sind, drei neue Arten entdeckt. Das sei gar nicht so schwer gewesen, schildern sie: Hängt man ein Netz mit Ködern (Hühnchenfetzen) in die richtige Wassertiefe (paar Hundert Meter, nicht tiefer, denn ab 800 Meter implodiert die Schale der Perlboote), dann findet man es am Morgen voll mit den eigentümlichen Wesen. Die Wissenschaftler haben vorsichtig Gewebeproben genommen und andere Untersuchungen gemacht. Dann sind sie mit den Tentakeltieren so getaucht, dass sichergestellt war, dass sie keine Luftblasen in ihren Gehäusen hatten – bevor sie sie wieder in die Freiheit entließen.
Aber wie sollte es auch anders sein: Auch diese Schönheit – oder gerade diese Schönheit – ist bedroht. Zuvorderst von einer “Überfischung” für den Handel, denn die edlen Schalen sind begehrte Souvenirs und Schmuckstücke. Und dann natürlich von Verschmutzung, Erwärmung und Übersäuerung der Meere.
Bildquelle: (c)Nautilus_ samoaensis. Image courtesy of Barord et al. 800x500, (c)Nautilus samoaensis / Image courtesy of Barord et al., (c)Flickr captainkimo / 8600182724 creativecommons.org licenses by-nc-nd