„Der Triumph der Unangepassten: Die Bedeutung von Hybridisierung in der Evolution der Pflanzen“, lautet der Titel eines Vortrags von Prof. Joachim W. Kadereit vom Institut für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er spricht morgen, Mittwoch, 20. April, ab 18.30 Uhr im Großen Hörsaal im Botanischen Institut, Menzinger Str. 67, 80638 München.
Der Vortrag ist Teil einer Reihe zum Mendel-Jahr, das heißt, zum 200. Geburtstag von Gregor Johann Mendel, dem wir heute große Teile unseres Wissens über Vererbung verdanken. Auch der Augustiner-Abt aus Brünn war ein „Unangepasster“, indem er sich nicht von seinen Pflanzen-Kreuzungsversuchen im Klostergarten abbringen ließ, obwohl seine Umgebung den Wert der Arbeiten lange nicht erkannte.
Prof. Kadereit stellt vor, dass Hybrid-Individuen, also Kreuzungsprodukte zwischen gut angepassten Arten, erstmal nicht gut angepasst sind und sich durchsetzen müssen. Dennoch sind sie auf unterschiedliche Weise Ausgangspunkt für weitere Evolution. Durch Rückkreuzung mit einer der Elternarten oder Kreuzung untereinander ohne oder mit Verdoppelung der Chromosomenzahl sind zahlreiche neue Entwicklungslinien mit neuen Merkmalen entstanden. Die dem zugrundeliegenden Prozesse werden an Beispielen dargestellt.
Wer nicht nach München reisen kann, kann auch online teilnehmen: Online Zoom meeting ID: 93185424499, Code: Botany
Am 11. Juni, 14 Uhr, findet im Botanischen Garten zudem eine Führung in Kooperation mit der LMU München statt:
Blütenexperimente: Auf den Spuren von Gregor Mendel
Bildquelle: (c)be-outdoor.de - Petra Sobinger, (c)wikipedia.org - Gregor Mendel (Fotograf unbekannt)