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Donnerstag, 06. März 2025

06. März 2025, 11:24    Christine Miller

Nach Starkregen: Rehe starben an Lungenentzündung


Bei uns in Bayern blieben die verheerenden Stürme und Hochwässer der letzten beiden Jahre leider ohne spürbare Reaktion von Seiten der Jagdbehörden. Obwohl Wildes Bayern in allen Landkreisen, die den Katastrophenfall ausgerufen hatten, darauf hinwies, dass man auch die Situation der Wildtiere in den Fokus nehmen müsse, haben wir von keiner Region erfahren, wo zum Beispiel ein Monitoring, eine Anpassung der Abschussplanung o. ä. durchgeführt worden wäre.

Anders in Niederösterreich: Hier haben die Jäger nach einer schlimmen Starkregenphase im September 2024 genau hingeschaut und Buch geführt. Im Bezirk Lilienthal zum Beispiel mussten sie feststellen: Die Fallwildquote beim Rehwild, also der Anteil an tot aufgefundenen Rehen, die nicht erlegt oder überfahren wurden, hatte sich von 794 Stück im Jahr 2023 auf 902 Stück 2024 erhöht – das war ein Plus von 108 Stück. Die Todesursache war trotz massiver Überschwemmungen seltener das Ertrinken als vielmehr die ständige Durchnässung der Tiere. Sie bekamen Lungenentzündung und wurden von Parasiten geschwächt, woran die meisten von ihnen starben.

Auch der Niederösterreichische Jagdverband hat das Thema im Rahmen seiner Abschussstatistik aufgegriffen. Der LJV schreibt unter anderem:

„Die Jagdstatistik für das Jahr 2024 zeigt, dass die Wildbestände regional durch Extremwetterereignisse beeinflusst wurden. Der Starkregen im Herbst sowie in der Folge Krankheiten sorgten vor allem bei einzelnen Schalenwildarten für höhere Ausfälle, auch als Fallwild bezeichnet.

Beim Rehwild ist das Verkehrs-Fallwild als Folge von Wildunfällen im Straßenverkehr im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig (von ca. 15.500 auf unter 15.000 Stück). Andere Faktoren wie Starkniederschläge und Kälteperioden im September 2024, die sich unmittelbar bzw. in der Folge in Form von Krankheiten (z.B. Lungenentzündung) auswirkten, haben jedoch zu einem Anstieg des sonstigen Fallwildes von ca. 11.000 auf ca. 13.500 Stück geführt.“ Auch beim Schwarzwild seien Einflüsse der Witterung erkennbar gewesen, die insbesondere in Hochwasserregionen zu Rückgängen bei den Beständen führten.

Den Beitrag über die verendeten Rehe im Bezirk Lilienthal findet Ihr hier

Zur Pressemitteilung des Niederösterreichischen Jagdverbands kommt Ihr hier

Bildquelle: Vivienne Klimke




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