Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung haben untersucht, wie sich die Hitzeextreme der letzten Jahren im Boden widerspiegeln. Sie sind zu erschreckenden Erkenntnissen gekommen, die bislang vielleicht zu wenig Aufmerksamkeit gefunden haben: Die Intensität und auch die Häufigkeit der Hitzeextreme im Boden nimmt deutlich schneller zu als in der Luft. Konkret steigt die Intensität der Hitzeextreme im Boden um 0,7 Grad Celsius/Jahrzehnt schneller als in der Luft. Und: “Gibt es zum Beispiel monatlich 10 Prozent heiße Tage im Boden und in der Luft, wird es ein Jahrzehnt später 15 Prozent heiße Tage in der Luft und 20 Prozent heiße Tage im Boden haben”, sagt die Hauptautorin der Studie.
Die Gründe dafür liegen in einem komplexen Zusammenspiel, in dem die Feuchtigkeit eine wesentliche Rolle spielt.
Die massive Erhitzung des Bodens hat Folgen. Ist die Temperatur im Boden höher als in der Luft, wird zusätzliche Wärme an die untere Atmosphäre abgegeben – und das lässt die Temperaturen in der Atmosphäre nochmal mehr ansteigen. Diese Form der Rückkopplung verstärkt also in manchen Regionen die Hitzeextreme zusätzlich. Die Forscher fordern deshalb, angesichts der neuen Erkenntnisse die Klimaprognosen neu zu berechnen.
Bildquelle: Boden Foto: André Künzelmann/UFZ