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Donnerstag, 26. Oktober 2023

26. Oktober 2023, 09:07    Webmaster

Rheinland-Pfalz: “Fast folgenlose Fehlabschüsse” des Jagdbehördenleiters


UPDATE 26.10.2023: Der Kampf um den Entwurf des rheinland-pfälzischen Jagdgesetzes (s. u.) ist noch nicht zu Ende. So manches von dort erinnert bedauerlich an Bayern, zum Beispiel die Devise Wald vor Wild, aber auch die Selbstherrlichkeit so mancher Forstbeamter.

Mit welcher Art von Gegenüber es die Jäger zu tun haben, das hat der Jurist der Deutschen Jagdzeitung, Dr. Heiko Granzin, jetzt mal sehr genüsslich seziert. Denn ausgerechnet der Leiter der Obersten Jagdbehörde im Land scheint sich darin professionalisiert zu haben, sich selbst Fehlabschüsse hinterher zu entschuldigen.

Zum Beitrag und hoch interessanten Video geht´s hier entlang

 

Ursprüngliche Meldung vom 16.8.2023: Jäger in Rheinland-Pfalz streiken gegen Jagdgesetz

Fassungslos stehen wir vor dem neuen Jagdgesetzentwurf des Landes Rheinland-Pfalz – und nicht nur wir. Der Landesjagdverband fand dafür nur ein Wort: “Untragbar”. Er hat deshalb die Jäger im Land aufgerufen, bis 31. August kein totes Unfallwild mehr von den Straßen zu entsorgen, um der Öffentlichkeit die Bedeutung der ehrenamtlichen Tätigkeit der Jäger vor Augen zu führen. Diese sind nämlich gar nicht zur Unfallwildentsorgung verpflichtet – das ist der öffentliche Träger der Straße. Jäger übernehmen die Aufgabe meist freiwillig.

Der neue Jagdgesetzentwurf tritt nicht nur das ehrenamtliche Engagement mit Füßen, sondern auch die Bedürfnisse der Wildtiere. Unter anderem wird den Jägern mit scharfen Sanktionen gedroht, wenn die „im allgemeinen Interesse liegenden Wirkungen des Waldes“ aus Sicht der Forstbehörden gefährdet sind. Stichworte: Mindestabschussplan – Körperlicher Nachweis – Verringerung des Wildbestandes unter Verwaltungszwang. Die Rolle der forstbehördlichen Stellungnahme für die Abschussplanung wird dazu nochmal erweitert.  Allerdings, wie der LJV in seiner Pressemeldung treffend bemerkt: Die Interessen des Forstes decken sich nicht immer mit den Interessen von Artenschutz und Tierwohl.

Während die Grenzen fürs Rotwild – das ist zu begrüßen – wohl aufgehoben werden könnten, werden dem Dam- und Muffelwild als “ökosystemfremden” Arten neu welche zugewiesen.

Die Fütterung soll verboten werden, lebensbedrohliche Witterungslagen werden schlicht als “natürlicher Selektionsfaktor” abgetan. Dass auch andere Notlagen, zum Beispiel aufgrund des Ernteschocks, vorkommen, ist den Ministeriumsmitarbeitern offenbar nicht bekannt. Freiwilliges Engagement, wie die Kitzrettung oder ein Wildtiermonitoring, sollen den Jägern künftig gesetzlich vorgeschrieben werden.  Als “untragbar” geißelt der Verband aber eine besonders aberwitzige Idee: Zukünftig sollen Grundstückseigentümer neben dem Jagdpächter jagen dürfen.

Die Pressemeldung des Landesjagdverband Rheinland-Pfalz findet Ihr hier…

Hier zwei Auszüge aus einem FAQ-Papier des zuständigen Ministeriums zum Jagdgesetzentwurf in Rheinland-Pfalz

 

FAQ Fütterung

 

FAQ Rotwild Damwild Muffelwild

 

Bildquelle: (c)be-outdoor.de - Petra Sobinger, FAQ Fütterung, FAQ Rotwild Damwild Muffelwild




Ulrich Schauff schrieb:


Nach dem unsäglichen grün-ideologischen Remmel‘schen „Ökologischen Jagdgesetz“ in NRW und den mittlerweile bereits zwei verworfenen hahnebüchenen „Vogel’schen“ Versuchen für eine Brandenburger Jagdgesetznovelle scheint nunmehr Rheinland-Pfalz an der Reihe zu sein. Mit dem vom LJV-Präsidenten Dieter Mahr ausgerufenen Boykott der Jägerschaft zur Unfallwildbeseitigung ist der Auftakt gemacht. Weitere Maßnahmen und Protestaktionen müssen und werden sicher folgen und ich bin mir sicher, dass diese genauso aktiv und wirkungsvoll von der Jägerschaft in ganz Deutschland in vereinter Solidarität mit unseren rheinland-pfälzischen Jägerinnen und Jägern unterstützt werden wie die in NRW und Brandenburg.

Ich bin (wieder) mit dabei!

Schade und traurig nur, dass es offensichtlich heutzutage nur noch so geht, um grün-ideolgischer Ökopolitik und ihren Vertretern in den Umwelt- und Landwirtschaftsministerien vor Augen zu führen, dass sie mit ihren irrwitzigen Vorstellungen und überheblicher Verbots- und Besserwisserpolitik keinen Erfolg haben werden und besser das machen sollten, was sie gelernt haben: nämlich Nichts!

Antworten
Klein Hans-Josef schrieb:


Vor Jahren fiel mir ein Buch in die Hände:Sympathie für die Kreatur;von Hermann Kirchhoff; erschienen im Kösel Verlag!
Einige, kurze Episoden möchte ich zitieren:“das Leiden der Kreatur erfährt in unseren Tagen eine ungeheure Zuspitzung.Der Mensch gefährdet sich, seinen Lebensraum mit Tieren und Pflanzen in globalem Ausmaß!“
Und:“ist der Mensch selbstherrlicher Regent über die Natur und das Leben in ihr? Oder könnte der Mensch als Bild des guten Schöpfers nicht etwas anderes als Ausbeuter und Zerstörer sein?“
Oder: Könnte der Mensch nicht als Bild des guten Schöpfers sein Verhältnis zur Natur, zur Tier- und Pflanzenwelt befriede?
Dieses Buch ist nicht von einem „Grünen Weltverbesserer“ geschrieben, sondern von einem Theologen! Und manchmal schreiben die was in weiser Voraussicht, was die Politik erst Jahrzehnte später versucht zu begreifen!
Das Buch stammt übrigens aus dem Jahr 1987! Ist halt brandaktuell!

ISBN 3-466-36257-X

Mal über den eigenen Tellerrand blicken und schlauer werden!
Grüße
Diakon
Hans-Josef Klein
In der Ausbildung zum Jungjäger!
Geb. Rheinland-Pfälzer jetzt Bayer

Antworten
Winni schrieb:


Lieber Herr Klein,

habe mir das Buch eben bestellt.
Bin gespannt😉
Viel Glück bei der Jungjägerausbildung.
Liebe Grüße
Winni

Antworten
Winni schrieb:


Hallo,

habe das Buch gelesen. War nicht gerade “begeistert”!
Achte trotzdem “jede Kreatur”!
Lebe mein Motto..ohne Kirche:
„Ihr glaubt, der Jäger sei ein Sünder,weil selten er zur Kirche geht?Im grünen Wald ein Blick zum Himmelist besser als ein falsch Gebet!“
Liebe Grüße

Winni aus dem Allgäu😉😊

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