Leider können wir das Schicksal des kleinen verwaisten Rotwildkalbes nicht mehr weiter verfolgen. Der für die Winterfütterung zuständige Berufsjäger, der natürlich nicht Hans Götschl heißt, hat verboten, das kleine Würmchen weiter zu fotographieren. Er möchte nicht, dass der für ihn zuständige XXXXX das Kalb erkennt und vielleicht die Stirn runzelt oder böse schaut. Kaum anzunehmen, dass der XXXXX das Tier erkennt, hat er doch zuerst das armselige Kalb für ein Reh gehalten.
Wir bleiben natürlich weiter an der Frage dran, was mit der Mutter geschehen ist. Und wir können Euch dafür Bilder von Leidensgenossen des Schneggerl zeigen. Denn verwaiste Kälber tauchen jetzt an vielen Winterfütterungen auf. Und auch wenn es diese Tiere mit fachkundiger Hilfe schaffen, ihren ersten Geburtstag zu erleben, ist ihnen doch ein Leben als Paria in der streng hierarchischen Rotwildgesellschaft bestimmt. Wird eine junge Hirschkuh aus dem Schneggerl, dann wird sie immer am Rand des Rudels leben müssen. Und wenn sie selbst einmal ein Kalb setzt, wird auch dieses Kalb nur schwach und klein bleiben.
Bei kaum einer Tierart sind die Folgen des Verlustes eines Elterntiers so dramatisch und bestimmend für das ganze Leben wie bei Rotwild.
P.S. Trotzdem haben forstliche Lobbyverbände vehement gefordert, dass in Zukunft diese Form der langanhaltenden Tierquälerei straffrei gestellt wird. In Niedersachsen soll das nun auch Gesetz werden
Bildquelle: (c)Wildes Bayern - Schneggerl - privat