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Freitag, 27. November 2020

27. November 2020, 18:52    Webmaster

Schwarzwild-Prämie – man muss nicht alles tun, was man darf!


Um den Abschuss von Schwarzwild anzukurbeln, zahlen in einigen Bundesländern die Behörden Abschussprämien für Sauen. Verkaufen lässt sich das Wildbret von Schwarzwild nur mehr schwer. Obwohl nach wie vor, die Sauenbestände in Deutschland nicht die Treiber der Ausbreitung für die Afrikanische Schweinepest sind, wird alles daran gesetzt, die Populationen zu dezimieren.

Unter diesen Umständen finden wir den Aufruf des Vorsitzenden des Kreisgruppe Miltenberg vorbildlich, der die Jäger aufruft, nicht alle Fachkenntnisse und Rücksicht sausen zu lassen, weil die Prämien winken.

Wir bedanken uns für den Aufruf von Ralph Keller und wünschen eine weidgerechte Jagd:

 

Liebe Jägerinnen und Jäger im Bay. Jagdschutzverein Miltenberg e.V., werte Revierpächter und Eigenjagdbesitzer,

 

nachstehend und anbei bringe ich Ihnen die ab Dezember 2020 geltende Erhöhung der Aufwandsentschädigung für das Erlegen von Schwarzwild zur Kenntnis. Die Revierpächter wurden bereits postalisch von der UJB Miltenberg unterrichtet.

Lassen Sie uns  bitte diesen nicht unumstrittenen Weg jetzt auch als Chance nutzen um unseren Schwarzwildbestand zwar mengenmäßig zu reduzieren aber gleichzeitig auch den Versuch zu wagen, diesen wieder altersmäßig vernünftig zu strukturieren.

Der Haupt-Zuwachsträger beim Schwarzwild ist und bleibt die gut ernährte Frischlingsklasse. Wildbiologen empfehlen seit vielen Jahren den Abschuss von circa 75 % Frischlingen an der Gesamtstrecke und sind überzeugt davon, dass sich damit viele der aufgetretenen Probleme lösen lassen. Bitte machen Sie auch unter dem derzeitigen, monetären Anreiz nicht auf jedes ansichtige Stück “gleich Dampf”.

Jagen Sie bitte scharf, aber unter Beachtung des Muttertierschutzes und einer waidgerechten Jagd. Konzentrieren Sie sich in der Hauptsache auf Frischlinge und schwache Überläufer und haben Sie bitte auch mal den Mut einem der bereits heute wenigen drei- und mehrjährigen Stücke, die Chance zu geben, älter zu werden und nicht gleich die Kugel anzutragen, da diese zum Einen an der Gesamt-Reproduktion am wenigsten beteiligt sind und zum Anderen erfahrungsgemäß den geringsten Schaden verursachen.

Betrachten Sie unser Schwarzwild bitte nicht als Schadwild sondern als das was es ist – ein Teil unserer Natur – mit durchaus auch positiven Eigenschaften.

Deshalb nochmal mein Appell, jagen Sie intensiv und werden Sie dabei aber bitte Ihrer Rolle als waidgerechte(r) Jäger(in) in Bezug auf einen vernünftigen Altersklassenaufbau und vertretbaren Gesamtbestand gerecht!

 

Mit freundlichen Grüßen aus Kirschfurt

Ihr Ralph Keller

Ralph Keller
Vorsitzender BJV Miltenberg
Stv. Bezirksvorsitzender BJV Unterfranken
Leiter der Hegegemeinschaft 638 MIL I
BJV Wildschadensberater

www.bjv-miltenberg.de

 




Ernst F. Hahn schrieb:


Was Ralph Keller schreibt, ist schon immer auch meine Meinung gewesen, dass in erster Linie sehr hohe Abschüsse bei der Jung- u. Frischlingsklasse ein Ansteigen der SW-Population verhindert. Die Konzentration auf Bachenabschuss bzw. mehr Bachen zu schießen, vor allem wenn sie führend sind – egal wie groß die Frischlinge sind .- ist angesichts der ASP-Gefahr absolut kontraproduktiv. So etwas noch mit Prämien zu belohnen, so ging das ja los, ist unverständlich! Dazu waren leider die Aussagen des BJV
die letzten Jahre aüßerst dürftig und zurückhaltend. “Das Imperium Schwarzwild wird sich so etwas nicht gefallen lassen.” Das war dazu meine Aussage.

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Christoph Frucht schrieb:


Wir müssen Jäger bleiben, mit Rücksicht auf die Natur ! Da ist z.B. der Tierschutz inbegriffen, der neben einem ordentlichen Schuss in den Brustraum, auch sauberes Ansprechen verlangt. “Kein Frevel ist so hoch, wie schlechten Schuss zu wagen !” Keinesfalls , “na, wird schon gehn’ ich schiess halt einfach mal hin.!!” Wir sind Jäger und keine Schädlingsbekämpfer. Der saublöde Jägerspruch “Nicht geschossen , ist auch gefehlt !! ist völlig daneben !! Und nicht jede Sau, die nicht im Schuss sofort liegt, ist gefehlt!
In jedem Fall ist eine Kontrolle, bzw. Nachsuche nötig- natürlich mit einem erfahrenen Nachsucher mit ebensolchem Hund, falls der örtlich fehlt, muss man im weiteren Bereich der jeweiligen Kreisgruppe “orten”!!

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Hubert Bauc schrieb:


was bekommt ein Jäger in Bayern als Abschußprämie von WildSchwein

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Christine Miller schrieb:


Die Schwarzwildprämien sind in den Grenzgebieten zu Tschechien höher (100 €) als in anderen Regionen. Die Anträge laufen über das LGL. Dort finden Sie auch die aktuellen Informationen: https://www.lgl.bayern.de/tiergesundheit/tierkrankheiten/virusinfektionen/asp/infos_jaeger.htm#aufwand

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