Pilze fallen uns im Alltag eigentlich nicht weiter auf – außer wir müssen uns mit Schimmel in der Wohnung auseinandersetzen, oder es ist Schwammerlzeit! Aber spätestens seit Peter Wohllebens wunderbar anschaulichem (wenn auch harsch angegriffenen) Buch “Das geheime Leben der Bäume” wissen wir, welche machtvolle Rolle die Pilze für den Wald und den Boden spielen.
Unter der Erde oder in der Streu und im Totholz bilden sie riesige Netzwerke mit fadenförmigen Zellen, sogenannten Myzelien, mit denen sie Tier- und Pflanzenreste zersetzen. Schätzungen zufolge befinden sich in einem Hektar Waldboden sechs Tonnen Myzelien. Das schildert jetzt die Zeitschrift “Naturschutz und Landschaftsplanung” und bezeichnet die Myzelien auch als “Wood Wide Web” der Natur.
Pilze sind jedoch wie viele andere Organismen von der zunehmenden Naturzerstörung betroffen und gefährdet. Deshalb versucht ein Projekt der Universität Bayreuth jetzt, seltene, totholzbewohnende Pilze wieder in der Natur anzusiedeln. Die Forschenden haben acht Pilzarten aus bekannten Populationen im Labor auf Holzdübeln angezüchtet.
Im Nationalpark Bayerischer Wald sollen sie später auf gezielt ausgesuchten Flächen und Baumstämmen ausgebracht werden. Für den Schutz der Pilze plant der Nationalpark Bayerischer Wald ein Bestandsmonitoring, so dass mehr Informationen über die Verbreitung gesammelt und das Bewusstsein für die Bodenorganismen als Teil naturnaher Wälder gefördert werden.
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