Dieser Tage habe ich einen Spruch gelesen, der ungefähr lautete: Bevor Du Dich über die Dunkelheit beklagst, zünde eine Kerze an. Dabei sollten wir eher lernen, die Dunkelheit zu schätzen. Wildtiere, Insekten und Vögel brauchen sie, weil sie ihren Biorhythmus durchtaktet. Bei vielen Arten ist es die Veränderung in der Tageslichtlänge, die im Herbst und im Frühjahr bestimmte Prozesse auslöst. Die Tageslänge steuert den Hormonhaushalt unserer Säugetiere und das Zugverhalten der Vögel und Insekten. Und auch unser Seelenleben und Schlafverhalten wird vom Wechsel von Tag und Nacht beeinflusst. Gerade deshalb ist Lichtverschmutzung kein Luxusproblem sondern ein großflächiges Übel – so schlimm wie ein Ölteppich auf dem Meer.
Die Sternwarten geben uns noch einen anderen Anlass, die langen, dunklen Winternächte zu lieben: Bei klarem Himmel gibt es herrliche Sternenbilder und andere Phänomene zu beobachten. Wie jedes Jahr erreichen zum Beispiel die Geminiden ihren Höhepunkt um den 13./14. Dezember. Bei gutem Wetter sind dann im Maximum (ab 21 Uhr) für einen Beobachter bis zu 2 Sternschnuppen pro Minute beobachtbar!
(Tipp vom Experten: Schauen Sie nicht (!) in Richtung Zwillinge, dann von dort kommen die Meteore, also besser ins Zenit schauen, 90° weg von den Zwillingen im Osten. Und: Die Leuchtspur ist kein Verglühen des nur stecknadelkopfgroßen Steinchens, sondern das Leuchten der ionisierten Luft! Ursprung ist der verlorene Staub des Ex-Kometen Phaeton.)
Und am kommenden Montag, dem 12. Dezember, ist der früheste Sonnenuntergang des Jahres. Der späteste Sonnenaufgang ist erst am 3. Januar. Deshalb ist trotzdem am 21. Dezember, also zur Wintersonnwende, die längste Nacht, obwohl die Sonne ab dem 13.12. schon wieder etwas länger am Nachmittag scheint.
Wer es genauer wissen will, der findet im Newsletter der Sternwarte Rosenheim die entsprechenden Erklärungen und vieles mehr:
Unter diesem Link könnt Ihr das PDF der Sternwarte „Astrojahr 2023“ herunterladen.