Für alle, die noch Waldbau und nicht Forstwirtschaft betreiben, veröffentlichen wir unten wieder einige Tipps für den Monat Januar. Wir freuen uns, wie immer, dass hier der Schwerpunkt darauf gelegt wird, etwaigem Verbiss eher vorzubeugen, statt hinterher pauschal mit dem Abschuss-Hammer aufs Wild draufzuhauen. Und dass neben auch ein Schwerpunkt auf Themen wie Zäune (abbauen und entsorgen) und Müll gelegt wird.
Und hier die Expertentipps:
➢ Aufarbeitung der Schnee- und Sturmschäden unter Beachtung der sehr hohen Unfallgefahr !
➢ Holznutzung: da die Vermarktung der Sturm- und Schneebruchschäden vordringlich ist, sollten plangemäße Holznutzungen möglichst vermieden werden.
o Vornutzung = Durchforstung: wegen der geringen Gefahr von Bestandsschäden vor allem Altdurchforstungen
o Endnutzung = Verjüngungsnutzung: wegen der geringen Gefahr von Bestandsschäden vor allem Einzelbaumnutzungen (Schirm-, Femel-, Plenterhiebe, Zielstärkennutzung)
o Hinweis: Werden Fichten im Januar gefällt und bleiben die Äste liegen, geht von diesen Ästen im kommenden Frühjahr eine Borkenkäfergefahr aus (Kupferstecher).
Wie kann man dieses Risiko reduzieren?
a) Endnutzung und Altdurchforstung > Äste als Hackschnitzel nutzen
b) Jugendpflege, Jungdurchforstung und Mitteldurchforstung > hier sollten die Äste zur Humusbildung liegen bleiben, deshalb sollte man die Maßnahme eventuell auf den September / Oktober 2024 verschieben
o gefrorenen Boden, insbesondere auf schwierigen Standorten (Lehm-, Ton-, Moorböden), zur bodenschonenden Rückung ausnutzen
➢ Nadelholz-Wertastung
➢ Laubholz-Korrekturastung
➢ Lichtraumprofil-Astung an Wegen, Straßen, Waldränder
➢ Begehbarkeits-Astung, am besten nach
erfolgter Läuterung und Rückegassenanlage,
hierbei Bestandsränder möglichst dicht halten
➢ Nebenbei-Zwieselschnitt
➢ Jugendpflege
➢ Zaunkontrolle (nach Schneefall!) und Zaunabbau
➢ Kultur- und Naturverjüngungspflege: vom Schnee umgedrückte Bäumchen bald von Begleitvegetation (v.a. Brombeere, Himbeere, Farn, Landreitgras) befreien, die Kulturheppe ist hiefür ein gutes Werkzeug.
➢ Winterpflanzung > wenn der Boden nicht gefroren ist,
o ausziehen und setzen von Wildlingen aller Baumarten. Wichtig: die Pflanzstelle muss ausreichend mit Auflagehumus und Moos oder Gras bedeckt werden, um ein Auffrieren zu vermeiden.
o pflanzen von Pappeln und Weiden als Steckruten (150 – 200cm)
➢ Grenzpflege: wenn kein Schnee liegt, Grenzsteine suchen und diese mit einem Pflock markieren, gesetzlichen Grenzabstand freischneiden
Grenzabstand:
o von Wald zu Wald > 50cm
o von Wald zu Nicht-Wald > mindestens 2m, eventuell 4m, bei Erstaufforstungen unter Umständen mehr als 4m
➢ Wenn kein Schnee liegt > Kleinmengen an Müll einsammeln, größere Mengen dem Landratsamt melden
Bildquelle: Wildes Bayern privat