Blogpost
Freitag, 06. Oktober 2023

Scrollicon
In einer Dickung aus Fichten wächst eine junge Tanne, die mit Draht und einem Verbissclip geschützt ist
06. Oktober 2023, 15:49    office@wildes-bayern.de

Tipps für den Waldbau im Oktober


Für alle, die noch Waldbau und nicht Forstwirtschaft betreiben, veröffentlichen wir unten wieder einige Tipps für den Monat Oktober. Wir freuen uns, wie immer, dass hier der Schwerpunkt darauf gelegt wird, dem Verbiss vorzubeugen, statt hinterher pauschal mit dem Abschuss-Hammer aufs Wild draufzuhauen. Und dass neben Borkenkäfer, Reh und Co. auch ein Augenmerk auf Mitbewohner wie Vögel gelegt wird.

Und hier die Expertentipps:
Holznutzung:
o Verjüngungsnutzung:

a) planmäßige Hiebe bei passenden Holzpreis

b) Kalamitätshiebe: Borkenkäferholz

o Vornutzung: vor allem Jung und Mitteldurchforstungen

Jugendpflege > günstiger Zeitpunkt für Eingriffe in Nadelholzjungbestände >>>
liegenbleibendes Holz trocknet bis zum nächsten Frühjahr aus und ist dadurch bezüglich
des Borkenkäfers (Kupferstecher) als unproblematisch zu betrachten.

Folgende Maßnahmen sollten durchgeführt werden:
Ausdünnen von dichten NadelholzNaturverjüngungen bei einer Bestandshöhe
von ca. 2 5m, Material soll zur Humusbildung liegen bleiben

Nadelholzläuterungen > Bestandshöhe ca. 5 10m

Rückegassenanlage in Nadelholzbeständen und in Beständen, in denen Nadel
und Laubholz gemischt ist > idealerweise bei einer Bestandshöhe von ca.7 10m

Wertastung bei Nadelbäumen

Begehbarkeitsastung, zur Vermeidung der Luftzirkulation, die den Waldboden und das
Kronendach austrocknet, möglichst nicht am Bestandsrand (Bestandsinnenklima !)

Zwieselschnitt bei Nadelbäumen

Frühherbstpflanzung von Wildlingen der Baumarten Fichte, Weißtanne, Kiefer, Douglasie

Naturverjüngungsflächen und Jungwüchse (1,5 4m Höhe): überwuchernde
Brombeerranken mit der ZweihandHeckenschere abzwicken, unterbleibt dies besteht die
Gefahr, dass diese Ranken im kommenden Winter durch ihr Gewicht, oft zusammen mit
Schneelast, zu Schiefwuchs bei den Bäumchen führen.

Falls noch nicht geschehen, Forstkulturen im notwendigen Umfang ausmähen.

Verbissprobleme dem zuständigen Jäger mitteilen

dichte Zäune, die im kommenden Spätwinter abgebaut werden sollen, an mehreren Stellen
öffnen

Zäune kontrollieren und instand halten

Einzelschutz (Streichen, Schafwolle) gegen den Terminaltriebverbiss:

o Nadelholz ab Mitte Oktober

o Laubholz erst nach dem Verholzen der Triebe, was nach den ersten Frösten stattfindet,
meistens verbunden mit dem allgemeinen Blattfall

Forststraßengräben räumen

Vogelnistkästen reinigen

Bildquelle: (c) Wildes Bayern/privat




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.









Aktuelle Informationen



Naturschutz? Aber doch nicht im Oberallgäu! Der Wildes Bayern-Lieblingslandkreis Oberallgäu hat offenbar gerade eine Testphase gestartet, um mal zu schauen, wieviel Umweltschutz sich mit dem Dritten…

Montag, 17. November 2025
Jetzt lesen
"Volles Rohr" aufs Muffelwild in Thüringen Der Saale-Orla-Kreis in Thüringen bläst zum hemmungslosen Totalangriff auf das Muffelwild - wegen "überproportional" angewachsener Rudel, unzumutbarer Schäden in der…

Donnerstag, 13. November 2025
Jetzt lesen
Update Wildkatzen: Webinar der Wildtier Stiftung 18.11. Wussten Sie, dass das Streifgebiet einer männlichen Wildkatze etwa so groß ist wie das eines Rothirschs? Für ihre Körpergröße haben…

Donnerstag, 13. November 2025
Jetzt lesen

Mitglied werden