Schon länger liegt auf dem Wildes Bayern-Tisch ein Buch zur Besprechung, das uns eigentlich brennend interessiert: Nisthilfen für Wildbienen, Hummeln & Co. von Eric Fischer. Auf den ersten Blick umfasst das schlanke Paperback-Buch alles, was man sich zu diesem Thema wünschen würde: Es diskutiert Sinn und Unsinn der Nisthilfen, gibt dann Einblick in natürlich und (geeignete) künstliche Lebensräume, liefert Bauanleitungen inklusive Werkzeugliste und stellt die Zielarten in Porträts vor.
Wir bleiben Ihnen, liebe Leser, die ausführliche Besprechung noch ein wenig schuldig, möchten das Buch an dieser Stelle aber unbedingt schonmal erwähnen und vorstellen, da es uns wirklich fachkompetent, informativ und für die Natur sicher nützlich erscheint. Also bitte gerne schonmal reinschnuppern (und uns ggf. einen Kommentar dazu senden):
Fischer, Eric: Nisthilfen für Wildbienen, Hummeln & Co. Aula Verlag, ISBN 978-3-89104-858-0
Eine Beschreibung mit Link zur Leseprobe von der Verlagsseite findet Ihr hier
Meldung vom 9. Juli 2025
Nach schlimmen Buschbränden in Australien im Sommer 2019/20 hat eine Forscherin erstmals untersucht, wie man Wildbienen helfen kann, die verbrannten Flächen wieder zu besiedeln. Die Lösung ist so einfach wie bestechend: Mit Insektenhotels! Und zwar in der simpelsten Bauweise, die man sich so denken kann: In Form von abgeschnittenen Schilfrohren, entweder in Holzblöcke gesteckt oder sogar einfach als Bündel in die Bäume gehängt.
(Anmerkung: Wir alle wissen, dass falsch oder schlecht gemachte Bienenhotels den Tieren eher schaden als nutzen, z. B., weil Splitter am Röhrenrand ihre Flügel verletzten. Wichtig wäre also, solche Röhren selbst zu schneiden und die Ränder glatt zu schleifen! Infos und eine Anleitung findet Ihr zum Beispiel hier)
1.000 Nistmöglichkeiten hat die Wissenschaftlerin auf fünf abgebrannten Flächen im Jarrah Forest in West Australien ausgebracht. Insgesamt installierte sie 15 hölzerne und 50 bündelweise Schilfhotels und unterzog diese im Sommer 2021/2022 einem Monitoring. Von den 1.000 Röhren fand sie 832 besetzt! Umgerechnet in Bienennachwuchs, schätzt die Forscherin, dass hier 3.300 neue Wildbienen geschlüpft sein könnten.
Als eine interessante Neben-Erkenntnis vermerkte sie in ihrer Veröffentlichung, dass europäische Honigbienen einen negativen Einfluss auf die Wildbienen hatten. Je mehr Honigbienen vorkamen, desto weniger Wildbienen besiedelten die Fläche – wohl nicht zuletzt wegen der Nahrungskonkurrenz.
Den vollständigen Beitrag über das spannende Experiment auf australischen Buschbrandflächen in englischer Sprache könnt Ihr hier nachlesen
Bildquelle: Kor_el_ya/Pixabay.com, Aula Verlag