UPDATE 15.11.2024
Pressemitteilung von Gunther Mair:
“Das Bundesverwaltungsgericht hat am 7.11.24 die Schonzeitaufhebungsverordnung für Schalenwild im Regierungsbezirk Oberbayern für unwirksam erklärt. Dies betrifft auch den Schutz von Raufußhühnern, die in der Balz- und Aufzuchtzeit sehr störungsempfindlich sind. Gunther Mair hatte für das Natura-2000-Gebiet Mangfallgebirge eine Petition an den Bayerischen Landtag gerichtet, die mangelnde Aktionspläne zum gesetzlich geforderten Naturschutz kritisierte und die unter anderem auch zur Schonzeitaufhebung eine Verträglichkeitsprüfung gemäß EU-Recht forderte. Die Petition war mit Argumenten des Bayerischen Landwirtschafts- und Forstministeriums abgelehnt worden.
Nach dem wegweisenden Urteil des Bundesverwaltungsgerichts hat sich der Petitionsausschuss auf Anfrage bereit erklärt, nach Vorliegen der Urteilsbegründung die Petition nochmals neu zu bewerten.”
Aus seinen umfassenden Recherchen zum FFH-Schutz des Mangfallgebirges (s. u.) hat Gunther Mair jetzt eine 6-seitige Petition an den Bayerischen Landtag verfasst und eingereicht. Seine Forderungen für das FFH-Schutzgebiet Mangfallgebirge lauten:
a) Die Frage, ob Schutzwaldpflanzungen die Habitatstrukturen laut FFH-Managementplan verschlechtern, sind per Verträglichkeitsprüfungen zu klären
b) Im Management sind Angaben zu machen, “wann und wo Tätigkeiten der kommerziellen Waldbewirtschaftung und der Schutzwaldpflege zu unterlassen sind, um Schutzziele nicht zu gefährden”
c) Die Rotwild- und Gamsdichte in den jeweiligen Einständen/Revieren ist zu beziffern, und es soll angegeben werden, wie gewährleistet wird, dass hier eine – auch sozial – gesunde Population erhalten wird.
d) Was ist die minimale Gamsdichte, die der Steinadler braucht? Dies ist mittels einer Verträglichkeitsprüfung zu klären
e) Auch das Betreten von Flächen – insbesondere von Schonzeitaufhebungsflächen – durch Jäger soll auf seine Verträglichkeit für die Raufußhühner untersucht werden
Die Petition enthält darüber hinaus Vorschläge zur Reduzierung der zunehmenden Übernutzung des FFH-Gebiets durch Tourismus.
Mit dem Entwurf des Managementplans zum FFH- und SPA-Gebiet Mangfallgebirge fing es an. Gunther Mair, Mitglied in der “Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal”, einer regionalen Naturschutzvereinigung, mit der wir immer wieder gut zusammenarbeiten, las ihn aufmerksam durch und hatte viele, viele Fragen. Als Naturwissenschaftler ist er es gewohnt, Dingen auf den Grund zu gehen. Er begann zu recherchieren, zu fragen und sich in die Thematik einzulesen. Das Ergebnis seiner Bemühungen fasste er schließlich auf seiner Webseite, die “globale Allmende” zusammen.
Seinen kritischen Blick auf Konflikte zwischen Naturschutz nach nationalem und EU-Recht und der Forst-Bewirtschaftungsstrategie der bayerischen Forstverwaltung und Forstbetriebe sowie seine Zusammenfassung der Wald-Wild-Diskussion findet Ihr in folgendem Beitrag.
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Bildquelle: Wildes Bayern privat