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Donnerstag, 13. Juli 2023

13. Juli 2023, 10:04    Webmaster

„Weidetierhaltung für Naturschutz unverzichtbar“


Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt bricht eine Lanze für die Weidetierhaltung. Bei einem Termin mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke in Prösa im Landkreis Elbe-Elster hat ihr Generalsekretär Alexander Bonde betont, wie wichtig die Weidetierhaltung für den Naturschutz sei, und dass sie deshalb eine langfristig finanziell abgesicherte Zukunft brauche. Dem stimmen wir vollauf zu! Allerdings kommt es auch hier  – wie überall – auf das wie und wo an. Intensive Beweidung mit zu vielen Tieren auf zu engem Raum ist genauso schädlich wie die die Aufgabe der Weide. Je nach Lebensraum, Topographie und Ökosystem sind mal Schafe, mal Rinder, mal Pferde die beste Option für den Arten- und Biotopschutz.

Jede Art hat ein anderes Weideverhalten, entnimmt andere Pflanzen und Pflanzenteile, bevorzugt andere Flächen – wenn sie die Auswahl haben. Extensive Weide ist eine Aufgabe, die Menschen braucht, die wissen was sie tun und die die richtige Arten in der richtigen Weise ihren „Job“ machen lassen.

Der Naturfilmer Jan Haft beschreibt das in seinem Buch „Wildnis – unser Traum von unberührter Natur“: „Auf so manchem Trockenrasen im Flachland, dessen Pflanzengemeinschaften in ihrer Entwicklungsgeschichte keine Schafe `kennenlernen´ und sich deshalb nicht anpassen konnten, führt das (der Einsatz von Schafen, Anm. d. Redaktion) zu einem wenig wünschenswerten Effekt: Die Blumen werden weniger, und hartstängelige Gräser breiten sich aus.“ Laut Haft „erwischen“ die gründlichen Schafe beim Weiden auch die überlebenswichtigen, nahe am Boden ausgebildete Rosetten der Pflanzen, die von Rindern, Pferden oder anderen größeren Tieren „übergangen“ werden.

Herbert Nickel, ein Zikadenforscher, machte Haft darauf aufmerksam, „dass die letzten von Rindern beweideten Magerrasen des Flachlandes Blüten- und Insektenparadiese sind, während mit Schafen beweidete, vergleichbare Trockenhänge oft regelrecht kahlgefressen sind und einem monotonen Meer aus Gräsern gleichen, was sich nicht nur auf die Zikadenfauna negativ auswirkt. Dabei spielt eine Grasart eine besondere Rolle, nämlich die Aufrechte Trespe Bromus erectus. Sie wird von den Schafen nicht gefressen und breitet sich aus. Besonders dort, wo die Schafbeweidung nicht als regelmäßige und quasi „darüber huschende“ Hut durchgeführt wird, sondern in immer konzentrierteren Weidegängen mit Koppelhaltung. Je mehr sich die Trespe  auf der Magerwiese verbreitet, desto seltener werden andere Gewächse, und die Insektenvielfalt schwindet.“

 

Das Für und Wider im Detail zeigt der Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift AnLiegen Natur…

Artenreiche Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen durch Vormahd und Vorweide erhalten…

 

 




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