Kalte Winter sind für Wildschweinmütter offenbar kein Problem bei ihrer Fortpflanzung, solange sie ausreichend Nahrung finden und die Temperaturverläufe über den Tag in regelmäßigen Zyklen verlaufen.
Das ist das Ergebnis einer Studie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, durchgeführt allerdings nur an 13 führenden Bachen in einem Wildgehege im Burgenland. Sie wurden mit Sensoren ausgestattet, die sowohl die Temperatur auf der Außenhaut als auch im Körperinnern aufnahmen.
Wie sich zeigte, konnten die Bachen eine hohe Differenz zwischen ihrer Außen- und ihrer Innentemperatur aufbauen, was eigentlich ein Kennzeichen von arktisch lebenden Tierarten wie dem Eisbären ist.
Bei den Sauen im Burgenland lag die „Wohlfühltemperatur“ zwischen 6 und 24 Grad im Sommer und 0 bis 7 Grad im Winter. Außerhalb davon erhöhte sich ihre Herzschlagfrequenz im Sommer nur um gut 13 % und im Winter um gut 28 % pro 10 Grad Temperaturunterschied, was laut den Wissenschaftlern vergleichsweise gering ist. Damit blieb auch ihr Energieverbrauch niedrig.
Die Forscher führen den Erfolgszug der Wildschweine, der sie evolutionär von Südostasien fast auf die ganze Welt gebracht hat, auf diese ungewöhnlichen Fähigkeiten zur Anpassung an Temperaturextreme zurück.
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