Dieses Jahr fällt das Laub ziemlich spät, aber nichtsdestotrotz ist das ein wichtiger Zeitpunkt, um an die Igel in unseren Gärten zu denken. Wer ihnen etwas Gutes tun will, räumt vielleicht ein bisschen auf, aber keinesfalls alles weg. Laub im Idealfall einfach liegen lassen oder einfach in Haufen unter Hecken rechen, aber nicht entfernen. Und kleine Äste sowie Moos ebenfalls nicht aus dem Garten entfernen, sondern irgendwo den Igeln als Baumaterial zur Verfügung stellen.
Igel suchen sich geschützte Nischen, die sie sich selbst mit Laub, Moos und Ästen auspolstern. Ggf. kann man ihnen solche Nischen auch anbieten und vorbereiten. Ideal ist es, wenn darunter Kies oder Sand oder einfach offener Boden ist, damit Kot und Urin während ihres Winterschlafes nach unten weg sickern und sich nicht stauen. Wärmende Polster schaffen sie sich mithilfe von Laub und Moos eigentlich selbst.
Wer ein Igelhaus kauft und aufstellt, sollte am besten eins aus Holz nehmen, bei dem man den Deckel öffnen kann. Es sollte keinen Boden haben, sondern nach unten offen sein, und es sollten möglichst keine Drähte oder Nägel und Schrauben vorstehen, an denen der Igel sich verletzen kann. Ein Dach mit Plastikfolie ist ebenfalls nicht ideal, wenn sich darunter Kondenswasser sammelt, was zu Schimmel führt. Eine einfache Holzkonstruktion passt.
Wie uns die Experten mitteilen, werden derzeit bei uns in Bayern besonders viele unterernährte Igel gefunden, vielleicht, weil der trocken-heiße Sommer ihre Nahrungsgrundlage an Schnecken und ähnlichem zunichte gemacht hat. Wer also weiß, dass ein Igel in seinem Garten lebt, darf ruhig ein bisschen zufüttern. Ideal ist Katzenfutter, wie eine Pastete, mit möglichst hohem Fleischanteil. Das im Handel angebotene Igelfutter eignet sich der Erfahrung nach weniger, weil es zu wenig Fleisch und zuviele andere Zutaten enthält. Die Fütterung sollte den Igel über Notlagen bringen, aber kein Dauerzustand werden, auch deshalb nicht, um einer Fehlernährung vorzubeugen.
Jede Menge Tipps und Bauanleitungen für Igelheime vom Igelzentrum Zürich findet Ihr hier
Ansprechpartner und Igel-Nothilfen findet Ihr unter unserer Seite Wildtierhilfe
Bildquelle: (c)Vivienne Klimke - Igel