Blogpost
Freitag, 24. April 2020

24. April 2020, 06:52    Christine Miller

“Zigtausend Jungtiere in Todesgefahr” – Deutsche Wildtier Stiftung warnt vor Maitod im Mai


Mähtod im Mai – Deutsche Wildtier Stiftung: Während für uns die Felder blühen, blüht zigtausenden Jungtieren der Tod 

Rehkitze und Junghasen, Brachvögel und Wachtelkönige, Ringelnattern und Laubfrösche – unsere Wiesen dienen unzähligen Wildtieren als Brutstätte und Kinderstube. Doch die Idylle trügt: In wenigen Tagen werden die ersten Wiesen gemäht und damit zigtausende Tiere getötet oder verstümmelt. Die über Jahrtausende bewährten Überlebensstrategien der Wildtiere – das bewegungslose Ausharren der brütenden Rebhenne oder das regungslose Verharren als Schutzverhalten von Junghase und Rehkitz – wirken sich bei der Mahd verheerend aus.

„Das durch die Evolution optimierte Feindvermeidungsverhalten konnte mit den rasanten Entwicklungen der Landbewirtschaftung nicht mithalten“, sagt Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. Während der Tod und die Verstümmelung von Rehkitzen ein dringendes Tierschutzproblem ist, sind die Gelegeverluste bei unseren heimischen Wiesenvögeln ein enormes Artenschutzproblem. „Jedes ausgemähte Gelege beeinflusst das langfristige Überleben ihrer Art“, so Kinser.

Rehkitz-Retter versuchen Jungwild zu retten

Doch auch in Covid-19-Zeiten stehen Menschen für Wildtiere ein. Wenn Rehkitz-Retter sich an die strengen Corona-Regeln halten, dürfen sie auch in den kommenden Wochen die Wiesen absuchen, um das Leben von möglichst viel Jungwild zu schützen. Immer häufiger werden dabei Drohnen mit Wärmebildkameras eingesetzt. „Bisher wurden vor allem Rehkitze durch den Einsatz von Drohnen vor dem Mähtod gerettet“, so Kinser.

„Durch die Weiterentwicklung der Kameratechnik erhoffen wir uns bald aber auch ein wirksames Instrument zum Schutz seltener Bodenbrüter.“ Mittlerweile haben sich zahlreiche Gruppen und Vereine gegründet, die alljährlich Landwirten bei der Rehkitzsuche helfen. Viele dieser Rehkitzretter und Drohnenteams haben sich bereits auf einer interaktiven Karte der Deutschen Wildtier Stiftung angemeldet, um Landwirten und Jägern die Suche nach Helfern zu erleichtern. Ziel dieser Initiative der Deutschen Wildtier Stiftung ist, die Vernetzung zwischen den Akteuren zu fördern. Denn ein „guter Draht“ zwischen Landwirten, Jägern und Helfern ist die wichtigste Grundlage, um den Mähtod zu stoppen.

Die interaktive Rehkitzretter-Karte und den kostenlosen Praxisratgeber mit vielen Informationen und Tipps zur Vermeidung des Mähtods vor und während der Mahd sind hier zu finden und zu bestellen:https://www.deutschewildtierstiftung.de/naturschutz/reh-stoppt-den-maehtod

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung
Bild: (c) Deutsche Wildtierstiftung

Bildquelle: cDeutsche-Wildtier-Stiftung.jpg




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.









Aktuelle Informationen



Ihre Weihnachtsspende für Bayerns Wildtierwelt! Pünktlich zum 1. Dezember oder zum 1. Advent ist unser neues Spendenvideo online. Einen riesengroßen Dank an Dr. Gerdt Rohrbach,…

Freitag, 01. Dezember 2023
Jetzt lesen
UPDATE Horrormeldungen von Drückjagden Das Foto oben ist ein Symbolbild und gehört nicht zur folgenden Meldung. UPDATE 30.11.2023:  Verbotene Hetzjagden im Staatsforstbetrieb Rothenbuch? Wildes…

Donnerstag, 30. November 2023
Jetzt lesen
Vogel des Jahres 2024 in der Schweiz: Der Zwergtaucher In Deutschland ist es der Kiebitz (NABU), in der Schweiz ist es der Zwergtaucher (Birdlife Schweiz): Hier stellen wir den…

Donnerstag, 30. November 2023
Jetzt lesen

Mitglied werden