Die Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ geht wieder los – diesmal vom 17. bis zum 27. Mai! Das erste deutschlandweite Igel- und Maulwurf-Monitoring fand im vergangenen September statt. In diesem Zeitraum wurden rund 4.600 Beobachtungen von Igeln mit 10.590 Individuen sowie 810 Beobachtungen von Maulwürfen mit 2.220 Individuen beziehungsweise ihren Erdhügeln – mehrere Hügel gelten als ein Maulwurfnachweis – gemeldet.
Alle Infos in unserer Meldung aus dem letzten September, den Link zum Melden unten:
Ab heute sind wir alle gefragt, Igel (lebende wie auch tote) und Maulwurfsnachweise an den NABU zu melden.
Vom 15. bis 25. September fand erstmals ein deutschlandweites Monitoring von Igel und Maulwurf statt. Die wissenschaftliche Leitung hat das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) übernommen. Die Deutsche Wildtier Stiftung ruft gemeinsam mit den NABU-Naturguckern und der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft dazu auf, Beobachtungen von Igeln sowie Maulwürfen und Maulwurfshügeln zu melden.
Zur Verbreitung des Igels und seines kleinen Verwandten, des Maulwurfs, gibt es in Deutschland überraschend wenige Daten. Das soll dieses Citizen-Science-Projekt ändern. Igel lassen sich nach Anbruch der Dämmerung beobachten. Wenn Sie regelmäßig Igelbesuch im Garten haben, können Sie versuchen, diesen mit einem Foto zu dokumentieren. Maulwürfe sind schwieriger zu entdecken. Aber ihre Erdhügel, deren Eingang im Gegensatz zu Wühlmaushügeln nahezu senkrecht in den Boden führt, sind ein guter Nachweis von Vorkommen des beinahe blinden Buddlers. Bei der zehntägigen Aktion sollen ausdrücklich auch tote Tiere gemeldet werden, die beispielsweise dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen sind.
In Großbritannien gibt es bereits seit über 20 Jahren ein landesweites Igelmonitoring unter breiter Beteiligung von Bürgerwissenschaftlern, das „National Hedgehog Survey“. Nach dem Start der ersten deutschlandweiten Untersuchung im September 2023 soll das Monitoring künftig zweimal im Jahr stattfinden. Die ersten Ergebnisse werden Ende Oktober auf der Jahrestagung der NABU-Naturgucker vorgestellt und auch online veröffentlicht.
Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung
Bildquelle: (c)Janosch film & medien AG, Berlin
Da gesunde Igel nachtaktiv sind, wird das etwas schwierig mit dem Fotografieren werden. Bei Tierzählungen bin ich immer skeptisch. Beispielsweise laufen manche Igel in der Nacht viele hundert Meter von Garten zu Garten. Da kann es passieren, dass ein- und derselbe Igel von mehreren Personen gesichtet und gemeldet wir, was das Ergebnis verfälscht. Ich persönlich würde den Aufruf dahingehend erweitern, dass sich auch Igelfinder melden sollten, deren Igel nach der Tierarztbehandlung verendet ist. Denn das dürften deutschlandweit jedes Jahr mehrere Tausend sein. Fakt ist, dass es deutschlandweit kaum einen Tierarzt gibt, der über die erforderliche Sachkunde verfügt, einen Igel wieder gesundheitlich herzustellen. Denn zum einen ist der Igel nicht Teil der tiermedizinischen Ausbildung und zum anderen fehlt vielfach das Interesse, weil am Igel zu wenig verdient ist. Das bedeutet leider, dass für die meisten Igel die Fahrt zum Tierarzt fast immer eine Fahrt in den Tod ist. Da es infolge des Insektensterbens immer mehr kranke Igel gibt, die ohne Medikamente wegsterben, ist es dringend an der Zeit, dass der Igel Teil der tierärztlichen Ausbildung wird. Die Tierärzte müssen sich die notwendige Sachkunde aneignen. Tun sie es nicht, wird der Igel in den nächsten Jahren aussterben. Leider ist dieser Missstand viel zu wenigen Menschen bekannt.