Asseln sind nicht unbedingt Spitzenkandidaten für Lieblingstiere, dabei sind sie hoch spannende, nützliche und harmlose Lebewesen. Sie gehören zu den Krebstieren, und von ihnen gibt es Arten, die noch im Wasser leben, während sich andere an das Leben in absolut trockenen Umgebungen angepasst haben, wie die Mauerassel. Insofern sind sie eigentlich ein Stückchen lebendige Evolution.
Das Schöne ist: Asseln richten keine Schäden an und übertragen keinerlei Krankheiten. Sie fressen aber „Biomüll“, wie altes Laub oder Algen, und sind dadurch ein wichtiger Teil in der Kette der Biomasse-Zersetzer. Die Arten, die auf dem Land leben (auch wenn sie mal eine Pfütze oder viel Feuchtigkeit brauchen), heißen Binnenasseln.
Jetzt haben Bodenzoologen im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz die Rote Liste der49 in Deutschland als etabliert geltenden Arten der Binnenasseln erstellt. Zum Glück ist nur ein geringerer Anteil der Arten bestandsgefährdet, nämlich 5 Arten, wovon eine, die Höhlenassel, vom Aussterben bedroht ist. Eine weitere Art gilt deutschlandweit als ausgestorben oder verschollen. Eine Bestandszunahme konnte für keine Art festgestellt werden.
In der Pressemitteilung des Rote Liste-Zentrums heißt es: „Auch anpassungsfähige Tiere wie die Asseln leiden darunter, dass Lebensräume verschwinden, insbesondere die Spezialisten unter den Asseln. Artenschutz für Binnenasseln ist deshalb in erster Linie Lebensraumschutz. Dazu gehört die Erhaltung eines möglichst vielfältigen Mosaiks von Biotopen sowie deren Vernetzung.“ Solche Biotope können zum Beispiel Streuobstwiesen oder auch Waldbestände sein – aber auch genauso die alten Ziegelsteine bei uns in den Gärten.
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Bildquelle: Anders L. Damgaard www.amber-inclusions.dk