Die Luft in Europa war in den letzten 400 Jahren nie so trocken wie heute, zeigt eine Studie der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) unter Beteiligung der Uni Hohenheim. Sie hat die Jahresringe von Bäumen seit ungefähr 1600 untersucht.
Ihr zufolge ist die Atmosphäre in Europa in den letzten Dekaden durch Treibhausgas-Emissionen deutlich trockener geworden im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Das verschärft Dürren, erhöht die Waldbrandgefahr und ist sehr riskant für Wälder und Landwirtschaft.
Ein Maß für die Lufttrockenheit ist das so genannte Dampfdruckdefizit (kurz VPD), der Unterschied zwischen dem tatsächlichen und dem maximal möglichen Wassergehalt der Luft, also sozusagen der „Wasserdurst“ der Luft. Wasserdurstige Luft, also hohes VPD, zieht vermehrt Wasser aus dem Boden und aus Pflanzen, reduziert das Wachstum und kann sogar zum Absterben von Bäumen führen. Die ausgetrocknete Vegetation und die trockenen Böden erhöhen die Waldbrandgefahr. Zwar ist bekannt, dass VPD in einem sich erwärmenden Klima ansteigt. Über die räumliche Ausprägung und langfristige Schwankungen bis in vorindustrielle Zeit ohne menschlichen Einfluss wusste man bisher jedoch noch wenig.
Zur vollständigen Pressemitteilung der Uni Hohenheim kommt Ihr hier
Die englischsprachige Original-Veröffentlichung in nature findet Ihr hier
Und hier findet Ihr eine Presseinfo dazu, wie Dürre in naturnahen Wäldern zu einem Rückgang der Insekten führt….
Bildquelle: Bildquelle: Juraj Lipták, München, M. Friedrich