Das Bayerische Artenschutzzentrum wählt alle vier Wochen die „Art des Monats“. Für den April 2023 wurde der Kleine Wasserfrosch gekürt. Er ist nur gut 4,5 bis 5,5 Zentimeter groß – die Weibchen bis zu 6,5 Zentimeter – und auf der Oberseite grasgrün mit dunklen braunen Punkten. Besonders spannend bei diesen Wasserfröschen ist die Kommunikation: Die Männchen verfügen über vier verschiedene Rufe, die Weibchen nur über einen. Alle Rufe haben mit der Fortpflanzung zu tun: Da gibt es zum Beispiel den Paarungsruf – also sozusagen den Balzgesang -, zu dem sich die Männchen tagsüber auf rund 1,5 Quadratmeter Fläche versammeln und „im Chor“ singen (naja, schon zeitversetzt, aber halt geballt). Bei der Paarung umklammern sich die Tiere – und für alle Missgeschicke, die dabei passieren können, hat die Evolution ihnen einen Ruf geschenkt. Also entweder der Froschmann umklammert ein Weibchen, das gerade gar keine Lust auf Sex hat, dann ist ihre Abwehrmethode der „Befreiungsruf“, also: „Lass los, ich mag nicht!“. Mag sie doch, und es kommt zur Paarung, und ein weiteres Froschmännchen nähert sich dem Paar in störender Absicht, schickt ihn der Lover weiter mit dem Revierruf, also ungefähr: „Schleich di!“. Für den Fall, dass ein Froschling in seiner unbändigen Lust nicht mehr genau hinschaut und das begehrte umklammerte Objekt gar kein Weibchen, sondern ein Männchen ist, gibt es auch bei Männchen einen Befreiungsruf („Bist Du blind, Du Depp, geh mir vom Leib!!“)
Der Kleine Wasserfrosch zählt zu den Teich- und Seefröschen. Der Lurch ist im Freistaat Bayern hauptsächlich im Alpenvorland anzutreffen. Der Kleine Wasserfrosch ist eine FFH-Art und wird in der Roten Liste Bayern als gefährdet eingestuft.
Regional starke Bestandrückgänge werden in mehreren aktuellen Studien bestätigt, als Ursache für den Rückgang gelten unter anderem Meliorationsmaßnahmen, Pestizide und Fischbesatz.
Weitere Infos findet Ihr unter lfu.bayern.de…
Bildquelle: (c)Jan Mallander auf Pixabay - Kleiner Wasserfrosch