UPDATE 30.6.23 Jetzt hat das Umweltinstitut München hat mit einem dampfenden Schiffscontainer vor dem Reichstag auf die Problematik von Sulfuryldifluorid aufmerksam gemacht, klasse Aktion!
Unsere ursprüngliche Meldung vom 31.3.23:
Der Borkenkäfer ist ein ganz mieser Treibhausschädling. Am schlimmsten treibt er sein Unwesen in Hamburg. Wussten Sie das noch nicht? Da müssen Sie sich einfach nur mal ein paar Statistiken anschauen.
Der Borkenkäfer ist verantwortlich dafür, dass in den vergangenen Jahren teilweise immense Holzmengen in den deutschen, auch bayerischen Wäldern, eingeschlagen wurden. Ein Teil davon wurden ins Ausland exportiert – ebenso wie Deutschland auch Holz aus anderen Ländern einführt. Leider haben andere Staaten, wie zum Beispiel China, aber auch keine Lust auf Borkenkäfer. Sie verlangen also, dass das Holz vor der Einfuhr “gereinigt” wird. Das passiert praktischerweise über die Begasung der entsprechenden Überseecontainer, und zwar mit Sulfuryldifluorid. Sulfuryldifluorid wiederum ist ein giftiges Gas, das den Treibhauseffekt anheizt: “Eine Tonne emittiertes Sulfuryldifluorid ist, gemäß dem Fünften Sachstandsbericht des Weltklimarats, auf 100 Jahre gesehen so klimaschädlich wie 4.090 Tonnen CO2,“, schreibt das Umweltbundesamt. In Hamburg ist die eingesetzte Menge in den vergangenen Jahren von über 50 Tonnen (2018) auf über 200 Tonnen (2019) gestiegen.
Der wunderbar natürliche Rohstoff Holz, dessen Anbau hilft, den Klimawandel in Schach zu halten, wird also nach seiner Ernte mit einem Gas begiftet, das den Treibhauseffekt anheizt. Schuld sein kann daran nur der Borkenkäfer. Schließlich ist ja auch das Reh daran schuld, dass unsere Wälder im Klimawandel zusammenbrechen.
Hier ein paar spannende Links dazu:
Bildquelle: (c)Andreas auf Pixabay