Das Revier des Berufsjägers Bernhard Kirchbihler im Oberallgäu ist eines der letzten, in dem sich Pächter und Jäger gemeinsam um Wildtiere, Natur und Jagd sorgen. Ringsum wurden in den vergangenen Jahren immer mehr Reviere in sogenannte „Eigenbewirtschaftungen“ überführt. Das sind Reviere, in denen in der Regel nur noch die Beseitigung von betriebswirtschaftlichen Hindernissen im Vordergrund steht – also die Bekämpfung von Wildtieren mit allen Mitteln. Aus der Vorzeige-Region Oberallgäu ist so in den vergangenen 10 Jahren leider ein Negativ-Beispiel geworden: Wie verroht der Umgang mit Wildtieren mit viel Zerstörungswillen und dem Gefühl, uns kann ja eh keiner was, solange wir nichts nach außen dringt. Das zuständige Landratsamt macht da anscheinend unbekümmert mit: Maßstab für Entscheidungen ist weniger eine Orientierung an den gesetzlichen Vorgaben, sondern lieber der „bewährte Oberallgäuer Weg“. Das heißt leider in vielen Fällen: wir klüngeln im Hinterzimmer Lösungen aus, bei denen der eine oder andere seinen Vorteil rausholt, die Natur, das Wild und Allgemeingüter in der Regel hinten runter fallen.
Da fällt es besonders positiv auf, wenn der Bayerische Rundfunk zeigt, wie ein anständiger und zielführender, das heißt auch naturgerechter Umgang mit Wild immer noch ausschauen kann. Ist Bernhards Revier das letzte seiner Art oder ein Ansporn, dass wieder mehr Reviere zu diesem verantwortungsvollen Umgang mit Wild zurückkehren sollten?
Was meint Ihr?
Hier der Link zum Beitrag: https://www.youtube.com/watch?v=cIggQJXGNn0
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Geht zunehmend der Kompass zur Waidgerechtigkeit verloren – nicht nur in Bayern? Diese Frage sollten sich alle Jäger stellen und entsprechend handeln. Wir als Jäger sollten uns nicht zu leicht vor den Karren der Argumentation der Forstwirtschaft spannen lassen, was aber auch für die Politik gilt. Hier einmal ein Zitat von Prof. Dr. Carlo Schmid als einer der Väter unseres Grundgesetzes: “ Als ich jung war, glaubte ich, ein Politiker müsse intelligent sein. Jetzt weiß ich, dass Intelligenz wenigstens nicht schadet“. Wer intelligent handel will, sollte sich auch immer die Meinung und Erkenntnisse von Wildbiologen anhören.Nun gibt es ja in Bayern glücklicher Weise den Verein Wildes Bayern e.V. und länderübergreifend hat sich auch im vergangen Jahr der Steinfelder Kreis als loser Verbund von Vereinen gebildet, der sich als Anwälte des Wildes, der Natur und Waidgerechtigkeit versteht.