Jetzt ist Drückjagd Saison! Doch was auf der Rheininsel bei Groß-Gerau passierte, zeigt wie recht die Kritiker von allzu sorglosen Drückjagden haben. Der Hundeeinsatz bei einer fachgerechten Drückjagd auf Schwarzwild muss genau geplant sein. Die Hunde müssen geprüft und für diesen Zweck geeignet sein. Meuten, die alles hetzen, was sich bewegt, sind ein Zeichen, dass hier Jagdleitung und Hundeführer ihr Hand werk nicht verstehen (wollen). Schon lange wird gefordert, dass nur geprüfte Hunde, anerkannte Jagdhunderassen und erfahrene Hundeführer zugelassen sind. Auch die Zahl der Hunde muss endlich reglementiert werden – nach Wildart, die auf einer Drückjagd bejagt wird.
Wenn das Bild in dem Bericht von dem Vorfall auf der Rheininsel stammt, dann schaut doch mal die dort verwendeten „Rassen“ an. Die kann man vielleicht für Vieles einsetzen, aber keinesfalls zu einer ordnungs- und tierschutzgemäßen Jagd auf Schwarzwild (geschweige denn Rehwild) in Deutschland. Vermutlich wird das Vorgehen dieser Truppe noch ein juristisches Nachspiel haben.
Auch in Bayern kennen wir solche Vorfälle. Bei Drückjagden der Kommunalforstverwaltung der Landeshauptstadt München wurden zweimal nachweislich Rehkitze die sich im Schnee nicht mehr schnell genug retten konnten, von den Hunden gerissen und teilweise tot gebissen. Die Hunde gehörten damals zum Teil dem Leiter des Forstbetriebs der Stadt München, Herrn Jan L., der bei den Vorfällen gelassen blieb. Die Staatsanwaltschaft hatte damals die Anzeigen eingestellt, weil ihr Herr L. „erklärt“ hatte, dass solche Vorfälle furchtbar selten und überhaupt nicht vorhersehbar seinen. Derartige „Märchenstunden“ dürften in Zukunft nicht mehr möglich sein. (Details zu den Vorfällen, finden Sie in unserem alten Newsletter unter folgendem Link…
Es lohnt sich daher wachsam zu sein und derartige Vorfälle zur Anzeige zu bringen:
Den Bericht zu dem aktuellem Vorfall findet Ihr unter diesem Link…
Bildquelle: (c)Kollage (links) Norwegischer Elchhund (Pinterest) - (rechts) Dieter Streitmaier
Ich finde es ist jetzt wirklich an der Zeit, daß man dem Tierschutz wieder mehr Bedeutung gibt und den Jägern weniger Schutz für solche Greueltaten an Wildtieren, die bewusst von den Jägern (nicht treffsicher, zu aggressiv, zu gleichgültig) und ihren Hunden (zerreißen von kleinen Rehkitzen, Füchsen, Wildschweine groß oder klein, Katzen und Hunden, wer weiß was noch alles) in Kauf genommen wird!!
Vielen Jägern ist verantwortungsvolles Jagen im Sinne des Tierschutzes ein großes Anliegen. Leider werden solche Leute oft als “ewiggestrige Jäger” und “Traditionsjäger” verunglimpft. Deshalb ist es wichtig, dass man auch in den eigenen Reihen kritisch ist und bei Verstößen, wie dem im Bericht geschilderten, konsequent vorgeht.