Spannende Einblicke in die Verwertung von Aas kommen von der Internetseite des Zoologen Vadim Sidorovic in Belarus. Er hat Kameras an zwei Elchkadavern im Wald von Naliboki aufgestellt, die zu Beginn des Winters angefallen waren. Eine Elchkuh war von einem Wilderer angeschossen worden und nach der Flucht in einem Moor verendet, ein Bulle wurde von einem Bären gerissen. Letzterer fraß seinen Anteil und versteckte die Beute dann nach Bärenart unter Ästen und Laub.
Anhand von Fotos und Videos lässt Sidorovic uns auf seinem Blog an den folgenden Festmahlen im Forst teilhaben. Spannende Erkenntnis: Es machte einen großen Unterschied für die Gäste, ob der Kadaver im Offenland oder verborgen im Gehölz lag. Den freien Anflug nutzten vor allem Raben und Adler. An beiden Orten fanden sich Wildschweine ein. Andere Nutznießer, wie Wölfe, Füchse, Marderhund, Marder und Wiesel, wurden am Moorkadaver auch gesichtet, fraßen aber keinen entscheidenden Anteil.
Anders beim Kadaver in der Deckung: Hier schlugen Wölfe, Füchse und Marderhunde ihr Stammlokal auf. Kein Adler oder Rabe machte ihnen aus der Luft Konkurrenz, und auch am Boden kam höchstens mal ein einzelnes Wildschwein vorbeigeschlendert. Glück für die Schmarotzer: Der ursprüngliche Eigentümer des Risses, der Bär, tauche ebenfalls nicht wieder auf.
Das Festessen im Wald könnte Ihr hier in (englischem) Text, Fotos und Video nacherleben!
Bildquelle: Vadim Sidorovich