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Donnerstag, 22. Februar 2024

22. Februar 2024, 10:59    office@wildes-bayern.de

Forstgutachten: Jagdverband fordert Kompletterneuerung


In Kürze entsenden die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wieder Aufnehmer in die bayerischen Wälder, um in den Hegegemeinschaften den Verbissgrad zu überprüfen. Der Bayerische Jagdverband hat anlässlich seines Rehwild-Symposiums am 17. Februar nochmals die Forderung bekräftigt, dass dieses „Gutachten“ komplett überarbeitet gehört. „Nach Ansicht des Verbandes ist es in der bestehenden Form als alleinige Grundlage für die Erstellung einer Abschussplanung ungeeignet und kann somit keine jagdliche Relevanz haben“, heißt es in der Pressemitteilung. Der Verband stützt seine Forderung auf Aussagen namhafter Experten wie Professor Dr. Friedrich Reimoser von der Universität für Bodenkultur Wien, Robin Sandfort, MSc, und Dr. Rudi Suchant von der FVA Baden-Württemberg. „So müssen nach Ansicht des BJV waldbauliche Faktoren wie Licht, Aufwuchsdichte und bereits gesicherte Verjüngung explizit und direkt in die Begutachtung mit einfließen. Gleiches gilt für die Faktoren, die das Wild maßgeblich beeinflussen, wie vorhandene Lebensräume, Äsungsangebot und Störungen.“

BJV-Präsident Ernst Weidenbusch zum Forstlichen Gutachten:
„Die Formel viel Verbiss heißt zu viel Rehwild, Rotwild oder Gamswild springt zu kurz und wird der tatsächlichen Situation nicht gerecht. Kluger Waldumbau funktioniert nur mit der Motorsäge und der Büchse. Für uns steht fest: Rehwild, Rotwild und Gamswild sind keine Schädlinge. Wir wollen Wald mit Wild und sorgen für Lebensräume auch außerhalb des Waldes. Deshalb bieten wir Waldbauern und Förstern dazu Gespräche an.“
Wildes Bayern hat schon vor einiger Zeit eine wissenschaftliche Arbeit zu forstlichen Erhebungen an der Universität für Bodenkultur initiiert (Diese kann jederzeit bei uns angefordert werden).
Das Fazit dieser Stärken-Schwächen-Analyse lautete: Das „Forstliche Gutachten“ ist kann weder über die Waldentwicklung noch über die Wildbestände Auskunft geben. Es ist in hohem Maß willkürlich. Und auch viele andere wissenschaftliche Arbeiten – mit Ausnahme einiger Publikation aus Weihenstephan, der Kaderschmiede bayerischer Förster – bestätigen diese Ergebnisse.

 

 

Bildquelle: Wildes Bayern privat




Manfred Haggenmüller schrieb:


Die Einen freuen sich über die noch vorhandenen Restbestände der Bachforelle, Andere
wiederum an der Verbreitung des Fischotters! Es wird der Rückgang von Bodenbrütern beklagt und gleichzeitig die Zunahme der Wildkatzen begrüßt!
Es werden Geier ausgesetzt und ist erfreut über die Zunahme von Adlerpaaren und rottet in deren Brutgebieten den Bestand an Gämsen aus, wobei der Druck auf Raufußhüner zunimmt! Wintereinstände werden heute als Sanierungsgebiete ausgewiesen , was in den Gebieten Totalabschuß bedeutet! Keine Ruhezonen für unser Wild wie in der Schweiz.
Wie ist es zu erklären, dass unser jetziger Wald trotz einem Mehrfachen an Wild aufgekommen ist?

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Christine Miller schrieb:


Vielen Dank für diesen wertvollen Kommentar. Er zeigt, dass man Natur und Naturschutz nie nur von einer Art aus sehen darf. Es geht immer um das mögliche Zusammenleben der ganzen Vielfalt. Dazu muss man dann auch mal steuernd eingreifen. Denn wir leben in einer von Menschen geprägten Landschaft und können nicht verlangen, dass es die Arten „unter sich ausmachen!“ Wer den Wald partout nach seinen grade aktuellen Vorstellungen „umbauen“ will, muss für Wildtiere Alternativen anbieten und seltene Pflanzen schützen. Alles andere wäre verlogen und nichts als Ideologie.

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