Im Nürnberger Tiergarten wurde am 9. April der neueste Stand des Artenhilfsprogramms Feuersalamander vorgestellt. Zum einen geht es darum, Salamander, die mit dem tödlichen Hautpilz Bsal befallen sind, aus der Natur zu entnehmen und vielleicht zu kurieren. Dazu steht im Nürnberger Tierpark jetzt ein isolierter Container mit Wärmeschränken bereit. Hier werden erkrankte Feuersalamander über zwei Wochen hinweg bei 25 Grad gehalten – eine Temperatur, die ihnen nicht angenehm ist, die aber nach bisherigem Wissensstand den Pilz abtötet. Danach müssen sie noch drei Monate lang in Quarantäne bleiben.
Wärmeschränke zur Bsal-Behandlung
Quarantäne-Quartier für Feuersalamander
Haben sie die Prozedur überstanden, behält der Tierpark sie zur Zucht. Ziel ist es, eine „ex situ“-Population zu gründen, also eine in menschlicher Obhut, um genetische Reserven zu haben, falls die Art in der Natur auszusterben droht.
Momentan sieht es zum Glück noch nicht danach aus. Der Feuersalamander kommt in Bayern in drei großen Unterpopulationen vor, die sich grob in Nord-West, Ost und Süd aufteilen. Der tödliche Pilz ist bisher nur in einer Population im Steigerwald festgestellt worden. Dass er jetzt aber auch in Hessen auftrat, zeigt, dass sein Vorkommen völlig unvorhersagbar ist. Auch die Quelle, über die der asiatische Pilz nach Europa und hier in die heimische Natur gekommen ist oder kommt, ist nicht bekannt.
Besonders wichtig für die Rettung der Art, für die Deutschland eine besondere Verantwortung hat, ist der Erhalt der Lebensräume. Feuersalamander brauchen klare Quellbäche, in denen ihre (lebend geborenen!) Larven zum Beispiel Bachflohkrebse als Nahrung vorfinden. Im Winter zieht sich die Art an bewaldete Hänge mit Wurzelstöcken oder auch Felsspalten zurück. Der Feuersalamander braucht grundsätzlich ein kühl-feuchtes Klima.
Wie wir schon berichtet haben, ist ein großes Problem auch, dass viele Feuersalamander bei ihren Wanderungen vom Straßenverkehr getötet werden. Infos dazu findet Ihr hier.
Das Artenhilfsprogramm läuft seit 2021 unter Beteiligung von Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz und dem Verein LARS. Infos dazu findet Ihr hier
Hier kommt Ihr zum BR-Bericht über den aktuellen Stand des Feuersalamander-Schutzprojekts
Bildquelle: M. Vogt