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Montag, 22. Mai 2023

22. Mai 2023, 06:12    Webmaster

Kitze in der Mahdzeit nicht aus Kisten „befreien“!


Die Rehkitzrettung läuft auf Hochtouren – und sollte bitte von Außenstehenden nicht eigenmächtig unterbrochen werden! Bitte auf keinen Fall Kisten, in denen Kitze gesichert sind, öffnen und die Tiere herauslassen!

Jäger- wie auch Kitzrettungsteams sichern die Jungtiere am Morgen in Kisten, die sie entweder markieren oder am Rand von Feldern abstellen. Danach kann es leider einige Zeit dauern, bis das Mähwerk tatsächlich die Wiese abgeerntet hat. Diese Zeit in der Box ist vielleicht nicht schön, aber sie stellt sicher, dass das Kitz überlebt. Wer in dieser Phase Rehe aus falsch verstandenem Tierschutzverständnis befreit, riskiert unmittelbar ihren Tod!

Sollten Spaziergänger feststellen, dass die Kitze in der knalligen Sonne stehen oder ähnliches, bitte den Jäger oder Landwirt informieren, aber auf keinen Fall selbst aktiv werden!

In Nordrhein-Westfalen haben Spaziergänger zwei Kitze aus Kisten „befreit“ und sie damit leider in den Tod geschickt. Denn die Kitze liefen in die Wiese zurück und wurden anschließend vom Mähwerk erfasst.

Den Bericht aus dem Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt findet Ihr hier

Und hier findet Ihr einen Vorschlag für einen Aufkleber von Wildtierschutzorganisationen zum Download, mit dem Ihr Kisten bei der Kitzrettung markieren könnt (ggf. eigene Kontaktdaten mit dem Edding dazuschreiben)

Bildquelle: (c)Wildes Bayern - privat




Wendt schrieb:


Erfreulich, diese vielen engagierten Kitzretter. Dennoch stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit, wenn man weis, dass im letzten Jahr die Bauern gefordert haben, die geretteten Kitze mit in die neue Abschussplanung aufzunehmen. Denn die schöpfungsverachtende Doktrin wurde ja nur deshalb von den Waldbauern ins Leben gerufen, um noch mehr Profit zu machen. Deshalb werden sich wohl etliche von ihnen wenig über diese Rehkitzrettungen freuen. Im Übrigen sucht hier in dem Dorf, in dem ich lebe, nicht ein einziger Bauer vor der Mahd die Wiesen nach Kitzen oder anderen im Gras befindlichen Wildtieren ab. Im Gegenteil. Seit neuestem kommt der Grashäcksler zum Einsatz, umringt von mehreren Traktoren mit Anhängern, und zwar die ganze Nacht durch. Im Scheinwerferlicht konnte ich in Panik auffliegende Vögel erkennen. Möchte nicht wissen, wieviele Kriechinsekten und Kleintiere dabei geschreddert werden. Auch hier wurde vorher nicht die Wiese nach Kitzen abgesucht, obwohl der Großbauer, der sicher jede Menge Subventionen einschiebt, dazu verpflichtet ist. Kommt hier im Landkreis Weilheim zudem immer mehr in Mode, dass nachts gemäht wird. Vielleicht deshalb, damit die vermähten Wildtiere keinem Spaziergänger auffallen oder damit der Fuchs die Kadaver noch in der Nacht entsorgen kann. So etwas nennt man wohl bauernschlau. Andere mit Herz und Hirn würden es als verachtenswert bezeichnen.

Antworten
Christine Miller schrieb:


Die Idee, die geretteten Kitze gleich im September auf die Abschussliste zu setzen, hat sich nie in einem handfesten Antrag konkretisiert. Es war eher ein Ausdruck des „mindsets“, das bei einigen Funktionären herrscht. Was das Beispiel der Aktion mit dem Häcksler betrifft, sollten Sie: den Verantwortlichen auffordern, bzw. fragen, sicherzustellen, dass Kitze (und Junghasen und Bodenbrüter) gesucht und aus dem Mähbereich gebracht wurden. Das bitte mit Zeugen! Und dann die Aktion, wenn diese ohne vorherige Suchaktion durchgeführt wurde, zur Anzeige bringen und verletze oder getötete Tiere und ausgemähte Nester am Morgen dokumentieren. Nach einer entsprechenden Anzeige sind die Gerichte inzwischen alles andere als kulant.

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