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Sonntag, 25. April 2021

25. April 2021, 14:58    Webmaster

Kostbares Gut


Tiere sind etwas ganz Besonderes! Eine Laune der Natur, denn das Leben auf der Erde besteht zu 96,6% aus anderen Lebewesen, vor allem Bakterien, Pilzen und Pflanzen.

 

 

Wir Menschen machen insgesamt nur 0,01% der gesamten Biomasse des Planeten aus. Unsere Nutztiere jedoch wiegen mehr als 10mal so schwer wie alle wilden Säugetiere und Vogelarten zusammen.

Deshalb tut ein Perspektivwechsel not.

Hannah Ritchie hat auf der Webseite „Our World in data“ (ourworldindata.org), die von namhaften Universitäten und Wissenschaftsjournalen betrieben wird, die Verhältnisse dargestellt. Vor allem das Schicksal von Säugetieren hat sie in ihrem Artikel vom 20. April 2021 beleuchtet.

 

Seit dem Beginn menschlicher Zivilisationen sind 85% der Land-Säugetiere verschwunden. Ritchie vergleicht wieder die Biomasse der Wildtiere und nicht die Zahl der Arten. Dieser Verlust an Lebensraum und in der Folge Übernutzung haben in erster Linie zum Verlust der Säugetiere geführt. Seit dem Ende der Eiszeit kam es nicht nur zu gewaltigen Veränderungen im Lebensraum der Landsäuger. Kleine Populationen waren auch anfälliger durch schrankenlose Jagd ausgerottet zu werden.

 

(c)Decline of wild mammals

 

Und schließlich hat die zunehmende, immer intensiver werdende Landnutzung zu einer direkten Konkurrenz um die Fläche geführt. Allein in den vergangenen 100 Jahren sank die Zahl von Wildtieren von 10 Millionen Tonne Biomasse auf nur noch 3 Millionen Tonnen.

 

(c)Possible future wild mammals

 

Nochmal zum Vergleich: Setzt man die Masse an Land-Säugetieren, die heute auf der Erde leben mit 100% an, dann machen die Menschen 34% aus, unsere Nutztierbestände, vor allem Rinder und Schweine, tragen 62% der Biomasse bei. Wilde Säugetieren, vom Elefanten bis zur Haselmaus bringen zusammen nur 4% auf die Waage. Und je größer eine Art, desto größer auch das Risiko auszusterben.

Für Hannah Ritchie gibt es einen Ausweg aus dem Dilemma. Sie plädiert dafür, durch neue landwirtschaftliche Methoden den Druck aus der Fläche zu nehmen. Mit jedem Hektar, der aus der intensiven Bewirtschaftung genommen wird, gibt es die Chance, dass Wildtiere wieder ein Stück Lebensraum zurückbekommen.

 

Für unsere Breiten heißt das: Lokale Kreisläufe auch in der Nahrungsmittelproduktion zu stärken. Wir sollten uns klar werden, dass wilde Säugetiere ein hohes und wertvolles Gut sind. Wir opfern es leichtfertig, mal um den Exportmarkt an Holzprodukten oder an Schweinefleisch nicht zu gefährden. Verglichen mit anderen Weltregionen haben wir wenig Wildtier-Arten. Und mit diesem Wenigen gehen wir völlig sorglos um und opfern sie bedenkenlos! Die Zahlen im globalen Vergleich sollten uns zu denken geben.

Bildquelle: (c)Global-Taxa-Biomass_, (c)Possible future wild mammals, (c)Decline of wild mammals, (c)Wildes Bayern - Monika Baudrexl




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