Vampire, die impfen statt saugen? Klingt nach einem Horrorfilm mit Happy End – ist aber Realität in der Welt der Fledermausforschung. Ein internationales Team von Forschenden hat eine Methode entwickelt, wie man wildlebende Vampirfledermäuse in Mittel- und Südamerika gegen Tollwut impfen kann – ganz ohne Nadeln oder nächtliche Hysterie.
Der Trick: eine spezielle Impf-Gel-Mischung, die auf das Rückenfell einiger Tiere aufgetragen wird. Durch das typische soziale Putzverhalten, das sogenannte Allogrooming, wird die Paste dann fleißig innerhalb der Kolonie verteilt. Und so wird aus dem Biss der Nacht eine „Sozial-Impfung“ mit erstaunlicher Wirkung.
Die neue Studie testete ein Gel, das mit einem genetisch modifizierten Pockenvirus versehen wurde, das gegen Tollwut wirkt. Diese Mischung ist nicht nur biologisch effektiv, sondern auch physikalisch clever: Sie bleibt bei tropischen Temperaturen stabil, tropft nicht weg und lässt sich leicht anwenden. Sogar bei 40 Grad Celsius bleibt sie zäh genug, um nicht sofort von der Fledermaushaut zu verschwinden – was in Lateinamerika, wo viele dieser Studien stattfinden, absolut notwendig ist. Noch besser: Selbst nach drei Monaten Lagerung bei Kühlschranktemperaturen ist der Impfstoff im Gel noch aktiv.
Das Feldexperiment in Mexiko war vielversprechend: Nur etwa 20 Prozent der Kolonie mussten behandelt werden, um die Paste bei rund 88 Prozent aller Fledermäuse nachweisen zu können. Gemessen wurde das mit einem fluoreszierenden Farbstoff, der unter dem Mikroskop in den Haaren der Tiere aufleuchtet.
Besonders fleißig beim gegenseitigen Putzen und Impfen waren die Weibchen und Jungtiere. Die männlichen Teenager glänzten ebenfalls mit sozialer Kompetenz. Nur die erwachsenen Männchen zeigten mit einer Impfaufnahme von nur etwa 48 Prozent noch Verbesserungsbedarf.
Die Idee, Wildtiere über ihr natürliches Verhalten zu impfen, ist nicht neu. Aber diese Studie zeigt, dass sie im Fall der Tollwut bei Vampirfledermäusen endlich alltagstauglich wird. Im Gegensatz zur klassischen Bekämpfungsmethode, dem sogenannten „Vampirizid“, einer Paste mit Gift, die ebenfalls über das Fell verteilt wird, kommt die Impfmethode ohne Kollateralschäden bei den Vampirfledermäusen und bei anderen Tierarten aus. Sie ist damit nicht nur tierschonender, sondern vermutlich auch wirksamer. Denn das Töten einzelner Tiere führt oft dazu, dass sich die Kolonie zerstreut und das Virus damit noch weiter verbreitet wird. Eine soziale Impfung hingegen nutzt das dichte Zusammenleben der Tiere als natürlichen Verstärker.
Und wer weiß? Vielleicht sehen wir in Zukunft auch andere Fledermausarten mit Gel im Pelz, etwa zum Schutz gegen die Weißnasenkrankheit. Oder wir erleben eines Tages Impfdrohnen, die gezielt einige wenige Tiere in einer Kolonie mit Gel bepinseln, und dann übernimmt die Natur den Rest. Fürs Erste bleibt uns nur zu staunen: über Fledermäuse, die nicht nur blutsaugend, sondern auch lebensrettend wirken können – mit einem Klecks Gel und einer ordentlichen Portion Sozialverhalten.
Die original Studie in englischer Sprache findet Ihr hier
Der Beitrag entstand unter Nutzung von ChatGPT.
Bildquelle: JamesdeMers/Pixabay.de
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