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Freitag, 17. September 2021

17. September 2021, 18:08    Webmaster

Streit um Mufflons – Sympathieträger oder Schad-Schafe?”


Eine kleine Wildschaf Familie ist in einen Landkreis Kronach “eingedrungen”. Während sich die meisten Bauern, Jäger und Anrainer über den Neuzugang freuen und ihn als Bereicherung der Fauna ansehen, tobt der örtliche Funktionär des Bauernverbandes, Erwin Schwarz: “Bayern soll von Muffelwild freigehalten werden.” So interpretiert er – etwas großzügig – die Gesetzeslage. Denn nach Ansicht von Kreisobmann Schwarz, der auch Vorsitzender einer Jagdgenossenschaft ist, drohen massive Gefahren für die Landwirte: Die Schafe könnten sich hinlegen und Getreide oder Mais dabei schädigen. “Des is ned gesetzeskonform” wenn die Tiere da sind. Das Risiko für die Bauern gehört minimiert. So seine Motivation gegen das Lebensrecht der kleinen Muffelfamile zu agitieren.

(c)Dirk van der Sant

Nun ist es auch nicht Gesetzes konform, die Natur von allen Elementen auszuräumen, die möglicherweise störend für einen Agrarbetrieb sein könnten. Ob Funktionäre, die dies fordern, möglicherweise meinen, genauso würde auch im zuständigen Agrar- und Forstministerium gedacht? Eine Entscheidung des Ministeriums steht zum Tschirner Muffelwild wohl noch aus. Und auch diese wird man ganz genau auf ihre “Gesetzeskonformität” abklopfen müssen. Es geht um 6 Schafe und die Grundsatzfrage, wer entscheidet, wieviel Natur wir in Bayern noch dulden wollen.

(c)Dirk van der Sant

Über diesen Link kommt Ihr zum Originalbeitrag von “Quer vom BR – Streit um Mufflons – Sympathieträger oder Schad-Schafe?”…

 

Bildquelle: (c)Cordula Kelle dingel, (c)Dirk van der Sant




Verena Wendt schrieb:


Wenn man allein schon die von den Bauern ausgeräumte Landschaft in dem Beitrag sieht, kriegt man eh schon das Kotzen. Für die Natur und ihre Bewohner völlig wertlose Acker-Monokulturen soweit das Auge reicht. Das hier überhaupt noch ein paar Wildtiere leben können, ist eh ein Wunder. Wenn hier einer weg gehört, dann der Bauernfunktionär und Landwirt Schwarz, und nicht die Mufflons. Alles, was den Profit der Bauern in irgendeiner Weise schmälert und sei es noch so geringfügig, muss eliminiert werden. Egal ob Reh-, Rot-, Gamswild, Wildschwein, Wolf, Biber, Wildgänse, Maikäfer und nun auch noch sechs Stück Muffelwild. Und trotzdem sind die Bauern immer nur am Jammern, weil sie den Hals nicht voll kriegen. Armselig, den Abschuss der Mufflons damit zu begründen, das sie den Bauern ein paar Halme wegfressen könnten oder den Mais beim Niederlegen platt drücken. Ob der Mann weis, wie lächerlich er sich macht?! Kriegt jedes Jahr zig Tausend Euro an Agrarsubventionen für seinen umweltschädigenden Mais, aber gönnt den Wildtieren nicht ein paar Körner. Ob sich der Mann morgens noch im Spiegel anschauen kann? Bauern, wie Herr Schwarz, brauchen sich nicht zu wundern, dass das Ansehen der Landwirte immer noch tiefer bei der Bevölkerung sinkt. Sollte noch eine Steigerung möglich sein.

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Jürgen Christ schrieb:


Frau Wendt, das haben Sie genau richtig beobachtet und analysiert.
Die heutigen Bauern und Landwirte haben es schon lange verlernt, mit der Natur zu leben und zu wirtschaften, die ihnen nicht nur ihre Einnahmen sichert, sondern auch unsere Nahrung liefern sollte. Doch was baut der Großteil der Landwirte an, sofern man sie überhaupt noch als solche bezeichnen kann?
Was bitte können wir davon überhaupt noch in unserer Nahrungskette finden?
Schuld daran hat auch die Politik, die Biokraftwerke förderte, in denen Mais und Getreide vergährt wird und zu Strom und Fernwärme genutzt wird.
Wo gibt es noch Hecken und Wiesen, die als Kinderstube und Nahrungsquelle für viele Tierarten, von den Vögel, Lurchen bis zu den Insekten, dienen?
Es wird bearbeitet und gespritzt, gedüngt und mit Gülle überschwemmt, bis nichts mehr wächst, als die Monokulturen der wenigen übriggeblieben Landwirte, da sie es anders gar nicht mehr kennen und gelehrt bekommen.
Auch hier braucht es ein Umdenken.
Die Erkenntnis, daß wir alle ein Teil dieser Natur sind.
Auch Mufflons gehören dazu.

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