Vor wenigen Tagen haben wir uns über die Wieder-Entdeckung der Bayerischen Kurzohrmaus freuen können, jetzt kommt die Alpenfledermaus dazu! Dazu schreibt die Heinz-Sielmann-Stiftung, auf deren Grund sie detektiert wurde:
“2022 hatte die Heinz Sielmann Stiftung als Eigentümerin des Waldbiotops Weißenstein eine Untersuchung zu dort vorkommenden Fledermäusen in Auftrag gegeben. In dem jetzt vorliegenden Gutachten sind insgesamt neunzehn Fledermausarten gelistet, darunter mit der Alpenfledermaus ein besonders spektakulärer Fund. Im Widerspruch zu ihrem Namen kommt diese extrem seltene Art nicht ausschließlich in den Alpenregionen vor.”
Die Alpenfledermaus wiegt zwar höchstens neun Gramm, hat aber eine Flügelspannweite von immerhin rund 20 Zentimetern. Sie zählt zu den Glattnasenfledermäusen und ernährt sich vor allem von Insekten, die sie im Flug fängt. “Als allgemeine Gefährdungsursache gibt das Bundesamt für Naturschutz unter anderem den Verlust der Nahrungsgrundlage durch den Einsatz von Pestiziden an, “, so die Sielmann-Stiftung weiter. Aber da Alpenfledermäuse zunehmend Gebäude besiedeln, kann auch der Verlust dieser Quartiere eine Gefährdungsursache darstellen, wenn sie saniert werden und dabei nicht auf die Bedürfnisse der Fledermäuse abgestimmt gearbeitet wird.
Der Fund der Alpenfledermaus war allerdings nicht das einzige erfreuliche Ergebnis der Studie. “Unter den nachgewiesenen Arten befindet sich auch das laut Roter Liste Deutschland vom Aussterben bedrohte Graue Langohr. Des Weiteren gelang der Nachweis von jeweils drei stark gefährdeten und drei gefährdeten Arten wie beispielsweise der Bechstein- oder der Nordfledermaus.
Mit der Zweifarbfledermaus und dem Kleinabendsegler sind sogar zwei Arten gefunden worden, über die bisher kaum etwas bekannt ist und bei denen noch erheblicher Forschungsbedarf besteht“, erklärt Dr. Jörg Müller, Verantwortlicher für ökologisches Monitoring bei der Heinz Sielmann Stiftung: „Insgesamt sind wir von der Fülle an Fledermausarten in dem Waldbiotop begeistert. Immerhin sind es mehr als drei Viertel aller in Deutschland vorkommenden Arten“, so Müller.
Das Weißensteiner Waldbiotop ist ein optimaler Fledermauswald, der alle Stadien der natürlichen Waldentwicklung aufweist und daher reich strukturiert ist. Da auch abgestorbene Bäume stehen bleiben dürfen, bietet sich den Fledermäusen und auch anderen Tieren eine Vielzahl an Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten wie Nischen unter Borkenrissen, Baum- und verlassene Spechthöhlen.
Zur original Pressemitteilung der Stiftung kommt Ihr hier
Bildquelle: Dietmar Nill