Der Prozess um die Zerstörung des Rappenalptals ist tatsächlich gegen Zahlung einer Geldstrafe von 25.000 Euro eingestellt worden. Die Strafe müssen die Alpgenossen zahlen, obwohl das Landratsamt Mängel in seiner Kommunikation eingestanden hat – Missverständnisse waren also möglich. Details findet Ihr hier
Im Prozess um die Zerstörung des Rappenalptals gibt es eine neue Wendung: Der Richter hat gegen Geldauflage die Einstellung des Verfahrens angeregt. Nach Auffassung des Gerichtes war der Aktenvermerk des Landratsamtes so schwammig, dass ein Leser durchaus den Eindruck gewinnen konnte, die Arbeiten (so sie dann ausgeführt wurden), wären genehmigt gewesen. Wenn Behörden schlampig arbeiten oder einfach zu wenig klar in ihren Stellungnahmen, darf der Bürger nicht dafür geradestehen, meint das Gericht.
Den Bericht des BR findet Ihr hier
Die ersten Arbeiten zur Wiederherstellung des Rappenalpbachs sind angeblich größtenteils abgeschlossen, berichtet der BR – erneut unter massivem Baggereinsatz, vielen Terminen und Besprechungen vor Ort und insgesamt sicher einem Aufwand, der der sensiblen Bergwelt nicht gut tut. Wir würden uns nur eines wünschen: Lasst den Rappenalpbach sein Bett wieder selbst machen!
Den Bericht des BR findet Ihr hier
Dem geschundenen Ökosystem wird keine Möglichkeit gegeben wird, sich selbst wieder zu entwickeln. Jetzt werden wieder Lebensräume zerbaggert und zerstört. Könnte es sich hier um blinden Aktionismus handeln? Und wieder ohne genaue gewässerbiologische Begleitung?
Abendzeitung München – Bauarbeiten an zerstörtem Rappenalpbach beginnen…
Ein halbes Jahr nach dem vermeintlichen „Umweltskandal“ ist der Rappenalpbach voller Steinfliegenlarven, zwischen den Ufersteinen krabbeln die Laufkäfer, der Bach kann die Ufer abtragen und neue Inseln bilden. Es scheint, als hätte das Gewässer die Katastrophe ebenso weggesteckt wie die frühjährlichen Hochwasser. Der Leipziger Auen-Experte Prof. Dr. Bernd Gerken und der Biologe Marcel Züger haben vor Ort eine Inaugenscheinnahme durchgeführt. Das folgende Video liefert ausführlichen Erklärungen:
Doch der Lebensraum Rappenalpbach darf nicht zur Ruhe kommen. Denn vor Gericht wird noch immer über die Verantwortung für den Eingriff gestritten und darüber, wer die Kosten für die Wiederherstellung des Hochwasserschutzes und eine noch zu erfolgende Renaturierung übernimmt.
Letztere würde das Ökosystem wieder komplett umkrempeln. Zwischen dem Landratsamt und der Alpgenossenschaft wurde ein Vergleich abgeschlossen, was nicht alle begrüßen.
Auf YouTube findet Ihr außerdem noch ein spannendes Video mit dem Vortrag „Kein Auwald ohne Wasser!“ von Prof. Dr. Bernd Gerken (Leipzig). Über diesen Link kommt Ihr direkt zum Video…
Biologe Marcel Züger aus der Schweiz hat sich den Rappenalpbach angeschaut und kommt zu einem überraschenden Ergebnis. Den Bericht aus dem Landwirtschaftlichen Wochenblatt findet Ihr hier
Einen weiteren interessanten Beitrag auf Facebook zu diesem Thema findet Ihr unter diesem Link…
Der BN fordert eine ökologoische Flurbereinigung und mehr Raum für das Rappenalptal. Über diesen Link könnt Ihr das Konzept als pdf downloaden…
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat das Beschwerdeverfahren über den Eilantrag der Alpgenossenschaft gegen eine Anordnung des Landratsamtes eingestellt. In der Begründung kommt das Landratsamt nicht gut weg…
Auch im Allgäuhit.de ist dazu das nachfolgende Update erschienen – Rappenalptal: Landratsamt hat laut Verwaltungsgericht Fehler gemacht…
Immer mehr Details kommen ans Licht: Im zerstörten Naturschutzgebiet im Rappenalptal bei Oberstdorf galt laut Landratsamt seit Oktober ein Baggerverbot. Die Behörde geht allerdings davon aus, dass dieser Baustopp ignoriert wurde. Tatsache ist: Die Landrätin wusste von den laufenden Arbeiten.
Über diesen Link kommt Ihr zu einem Update…
Im Allgäu gehen bekanntlich die Uhren anders – aber dieser Vorfall scheint auch für die Verhältnisse rund um Sonthofen beachtlich! Der einst dahin mäandernde Wildbach im Rappenalptal ist Geschichte – jetzt pflügt sich dort eine breite, gerade Autobahn aus Schutt und Geröll durch die verwüstete Landschaft. Wir sind mit den Naturschützern von Ort in Kontakt und werden vom weiteren Vorgehen berichten.
Zerstörtes Biotop: Wildbach im Allgäu ohne Genehmigung begradigt | via BR24
Bildquelle: (c)be-outdoor.de - Petra Sobinger - Symbolbild Bachlauf