Wissenschaftler haben sich den Wald im Donauengtal bei Passau auf sein Licht, seine Lücken und Löcher hin angeschaut. Denn im Donauengtal wurde früher der Wald stark genutzt, er war licht, und am Boden wuchsen eine Vielzahl von Blühpflanzen. In der Folge war auch die Insektenvielfalt hoch.
Waldlücken sind für Wildbienen und Waldpflanzen wichtiger Lebensraum und für die Leistung der Bestäubung in Wäldern essenziell. Auch auf die Anzahl und
die Diversität anderer Arthropodengruppen wie auch auf Vögel, Fledermäuse und die Vegetation wirkt es sich positiv aus, wenn das Kronendach geöffnet ist.
Doch im Donauengtal bei Passau gingen die Waldlücken von 1945 auf 2020 um 88 Prozent zurück (tatsächlich geht man bei bestimmten Nutzungsformen und Böden von einer historischen Nicht-Bedeckung von 99% aus – und das gilt immer noch als Wald!). Die Aufgabe verschiedener Nutzungsarten, Nährstoffeinträge aus der Atmosphäre und das Fehlen von Rotwild als Landschaftsgestalter werden als Ursachen ausgemacht.
Als Ergebnis zeigte sich, dass Pflanzenarten der Rote Liste und spezialisierte Bienenarten zurückgegangen sind. Das Blütenangebot, die Blütenbesucher und der Samenansatz gingen deutlich zurück, wenn Waldlücken zuwuchsen.
Damit hat das Zuwachsen negative Auswirkungen auf die Bestäubung als wichtige ökologische Leistung. In Wäldern, die noch eine typische Ausstattung an Organismen von Lichtwäldern beherbergen, sollte daher der Naturschutz mehr Waldlücken erhalten oder neu schaffen.
Den vollständigen Bericht über die Studie aus ANLiegenNatur findet Ihr hier