Eine Überraschung erlebten Naturschutz-Mitarbeiter bei einer Baumaßnahme in den Berchtesgadener Alpen. Dort sollte auf über 1.000 Meter Höhe die Trinkwasserleitung einer Hütte erneuert werden. Weil sich die Baustelle mit einem Vorkommensbereich von geschützten Alpensalamandern überschnitt, hätte man ursprünglich vorgehabt, die Tiere aus ihrem Lebensraum zu vergrämen.
Doch dann wurde nach ersten Tests, bei denen unerwartet viele der schwarzen Amphibien gefunden wurden, beschlossen, den Grabungsbereich amphibiendicht abzuzäunen und dann die Tiere im Innern herauszusammeln. Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen und auch die in der Literatur bekannten Werte.
Der Naturschutzmitarbeiter hat den Vorgang in einem Bericht aufgearbeitet und stellt die bisherigen Methoden in der Bauplanung in Frage: „Nach dieser Erkenntnis stellte sich mir die Frage, inwiefern auch andere Amphibien und Reptilien (Herpetofauna) verstärkt abgesammelt werden müssen, um ihre Tötung auf Baufeldern wirksam und tatsächlich zu vermeiden.
In der bayerischen Praxis wird die Methode derzeit nur in Ausnahmefällen, wie zur Umsiedlung der Zauneidechse in Ersatzhabitate, angewendet… Aus diversen Publikationen und Gesprächen mit Expertinnen und Experten geht jedoch hervor, dass bei vollständigen Absammlungen auch für andere Amphibien- und Reptilienarten häufig unerwartet hohe Abundanzen nachgewiesen wurden. Zudem weisen mehrere Quellen darauf hin, dass die häufig angewandten Vergrämungsmaßnahmen nicht zur Abwanderung der Zielarten führen.“
Den spannenden Fachbeitrag über eine Wildtierrettung der anderen Art, wie sie aber sicher täglich notwendig wäre, findet Ihr hier
Bildquelle: Milchdrink/Pixabay.de