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Montag, 11. August 2025

11. August 2025, 13:22    Webmaster

UPDATE Saufang „Pig Brig“ – was der Einsatz wirklich bedeutet


Die breite Öffentlichkeit hat Saufänge, vor allem das Modell „Pig brig“, wahrscheinlich längst aus dem Gedächtnis verloren. Aber die großen Fallen existieren überall in Deutschland, und viele Staatsforstbetriebe rühmen sich ihrer Erfolge damit. Angeblich sind sie tierschutzgerecht, so dass sogar unsere heimisches Landwirtschaftsministerium – damals noch zuständig für die Jagd – den Einsatz von Pig Brig-Fallen explizit empfohlen hat (Unsere Position dazu siehe unten!).

Wie sowas in der Realität wirklich abläuft, zeigt hier ein Beitrag aus den USA: Da hat eine Farmer-Familie die Falle äußerst erfolgreich zum Einsatz gebracht und ganze 41 Stück drin festgesetzt. Dann näherten sich fünf Bewaffnete dem Netz, und – blieben die Sauen wohl schön ruhig stehen, während sie erschossen wurden? Nicht ganz:

“And when we showed up, the pigs inside the net trap went absolutely wild. They were running around and leaping into the net but they couldn’t get out.”

Vielleicht ist das auch der Grund, warum man auf dem Foto der Sauen, die angeblich alle mit Kopfschuss erlegt wurden (während sie wild um- und übereinander rasten…?), die eine oder andere mit Gedärmen auf dem Bauch oder anderen blutigen Stellen entdeckt. Das verwendete Kaliber .22 l.r. ist übrigens eine top Sache – auf Krähen oder maximal Kaninchen. Bei uns ist es auf Schalenwild überhaupt nicht erlaubt.

Hier also der englischsprachige Beitrag über ein übel tierschutzfeindliches Gemetzel, das im Beitrag als Heldentat gefeiert wird…

 

 

Update 5. Juni 2023: Auch der Landestierschutzverband Baden-Württemberg zählt jetzt zu den Unterstützern unseres Positionspapiers  – neben 14 weiteren Vereinen! 

Meldung vom 7. April 2023

In einem offenen Brief hat Wildes Bayern die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber aufgefordert, den Einsatz von Saufängen, Modell „Pig Brig“, aus tier- und naturschutzrechtlichen Gründen in Bayern nicht zuzulassen. Darüber hinaus sehen wir es als dringend notwendig an, dass die radikale Verfolgung der Wildschweinbestände in unserem Bundesland gestoppt wird, und dass die Maßnahmen zur Vorbeugung der Seuche Afrikanische Schweinepest (ASP) auf den Prüfstand kommen.

Diese Anliegen hat Wildes Bayern in einem Positionspapier ausgeführt, das auch der Deutsche Tierschutzbund, die Jagdagenda21, der Verein zum Schutz des Wildes, der traditionellen Jagd und des Waldes sowie inzwischen die Kreisgruppen des Bayerischen Jagdverbands aus Garmisch-Partenkirchen, Sulzbach-Rosenberg, Naila, Krumbach, Lohr am Main, Gemünden am Main, Miltenberg, Landshut, Beilngries und München (Jägerverein) mittragen. Der offene Brief und das Papier gingen in der Karwoche nicht nur an die bayerische Ministerin, sondern auch an ihre Kollegen in den Flächenländern.

Einer der Hauptgründe für unsere Ablehnung von Pig Brig ist, dass die Falle, die aus Netzen besteht und wie eine Reuse funktioniert, sämtliche Tiere fängt und festhält, die in ihr Inneres schlüpfen – und das können vom Hasen über den Rehbock bis zum Rotmilan so ziemlich alle sein. Was dann im Inneren passiert, wenn diese Tierarten auf engstem Raum miteinander gefangen sind, möchten wir uns gar nicht vorstellen. Aus unserer Sicht birgt dieses Fallensystem ein immenses Tierschutz- wie auch Naturschutzrisiko!

Auch Wildschweine, auf die der Einsatz dieses Fangsystems abzielt, können mit seiner Hilfe nur unter äußerst speziellen Bedingungen erlegt werden, ohne dass Stress und Qualen entstehen. Das darf nicht sein!

Insgesamt fordern wir, dass der Einsatz von Saufängen konkreter und strenger geregelt wird, zum Beispiel muss festgeschrieben werden, welche bestimmten Kompetenzen der Betreuer der Falle aufweisen muss – einfach Jäger sein, reicht hier nicht, da es sich beim Saufang-Einsatz nicht um eine Maßnahme der Jagd handelt.

Und: Wir wollen, dass die Maßnahmen, die vermeintlich zur ASP-Vorbeugung getroffen werden, evaluiert und neu aufgestellt werden – siehe Sachsen! ASP wird nicht von Wildschweinen verbreitet, sondern vom Menschen. Die flächendeckende Verfolgung einer Wildart kann und darf hier nicht das Mittel der Wahl sein.

Wildes Bayern ruft die Fachministerien dringend dazu auf, ihre radikale, tierschutz- und naturschutzfeindliche Wildschweinbekämpfung unter dem Vorwand der ASP zu beenden und ein art-, tierschutz- und naturschutzkonformes Management zu beginnen!

Über den nachfolgenden Link kommt Ihr zu einem Videobeitrag auf YouTube…

Über den nachfolgenden Link kommt Ihr zu einem interessanten Beitrag auf Schwaebische.de

 

Wildes Bayern Positionspapier Saufang PigBrig_fin_Jun_5

Pig Brig Offener Brief Kaniber Seite 1

Pig Brig Offener Brief Kaniber Seite 2

 

Bildquelle: Pig Brig Offener Brief Kaniber Seite 1, Pig Brig Offener Brief Kaniber Seite 2




Lutz Herz schrieb:


Das ist ja entsetzlich, welcher Sadist hat sich das denn einfallen lassen ?

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Florian Pfütze schrieb:


Das Schlimmste ist der Mensch. Wie kann man nur so mit unseren Tieren um gehen?

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Wendt schrieb:


Was denn Jäger Pfütze? Woher der Sinneswandel und die Einsicht? Sie sind doch auch einer von denen, die das qualvolle Totbeissen von Füchsen von einer aggressiven, völlig unbeaufsichtigten, Hundemeute als „tierschutzgerecht“ bezeichnen. So fanden Sie es einem damaligen Pressebericht im Weilheimer Tagblatt zur Folge in Ordnung, dass eine Jagdhundemeute einen angeblich angeschossenen Fuchs bei Kerschlach totgebissen hat. Auch damals haben sich viele Menschen mit Herz und Hirn zurecht gefragt, wie man so mit einem fühlenden Lebenwesen umgehen kann. Auch bei Wildschweinen wird diese qualvolle Tötungsmethode angewandt. Sollten Zweifel an meiner Aussage bestehen, kann ich gerne dazu Videoaufzeichnungen als Beweis vorlegen. Es ist zwar ehrenhaft und richtig, sich über den tierquälerischen Saufang aufzuregen, aber besser wäre, auch die tierschutzwidrige Tötungsmethode „Totbeissen lassen“ zu verbieten.

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Alfons Zischl schrieb:


das von Ihnen angesprochene „Totbeissen“ des Wildes durch Jägerhunde wird euphemistisch gern als „Raubwildwürgen“ bezeichnet. Bei unseren Haustieren auch Katzenwürgen: „Weil der Jagdhund maulorientiert ist und demnach keinen Tötungsbiss hat, muss er z.B. die Katze totwürgen. Der Hund packt die Katze an der Gurgel, preßt die Atemwege zusammen, das Opfer erstickt qualvoll. Ist die Katze kräftig, dauert der Kampf länger. Das grausame Spiel dauert oft eine Viertelstunde, manchmal eine halbe Stunde und länger, wenn der Hund noch unerfahren ist. Erfahrene Jagdhunde schütteln die Katze kräftig, das beschleunigt das Totwürgen, und der Hund kann von der sich heftig wehrenden Katze nicht so leicht verletzt werden“ (vgl. Kurz, Schwarzbuch der Jagd: Der Grünrock-Herr in Wald und Flur? S.59)

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Ulrich Schmidbauer schrieb:


Selten so einen abstrusen Unsinn gelesen. Entbehrt jedweder Sachlichkeit. Entweder haben Sie das was Sie hier beschreiben selbst noch nie gesehen und schwafeln Hörensagen daher oder Sie lügen wie gedruckt! Alles nur Lügen oder bestenfalls aufgebauschte Kernwahrheiten mit ordentlich Sensationsgeilheit garniert.

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