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Mittwoch, 26. Juli 2023

26. Juli 2023, 07:04    Webmaster

Wieviel Milane dürfen sterben?


In Fuchstal im Landkreis Landsberg wurden mitten in einem Rotmilan-Verbreitungsgebiet Windkraftanlagen errichtet. Unser Partnerverein VLAB hat mit einer Klage erreicht, dass sie bislang nicht in Betrieb gehen durften. Dann kam das Betreiberunternehmen auf eine besonders schlaue Idee: Man werde dort ein neuartiges Anti-Kollisionssystem testen. Dafür müssen die Windräder natürlich laufen, weil ja während des laufenden Betriebs erst geprüft wird, ob diese „Schutzeinrichtungen“ wirken.
Aus der Perspektive des VLAB, der wir uns anschließen, ist diese Aktion in dem für Milane so wichtigen Gebiet wie ein Test bei einer OP am offenen Herzen. Man vergleicht, ob man mit „Schutzeinrichtung“ etwas weniger Milane tötet als ohne, getötet werden sie aber immer. Eine erneute Klage des VLAB gegen diesen Versuch hat ein Gericht jetzt abgelehnt. Und da niemand sagen kann, ob die Schutzeinrichtungen überhaupt wirken, heißt dieses Urteil: Was mit dem Milan passiert, ist uns eigentlich egal. Hauptsache, die Windräder drehen sich.



Wendt schrieb:


Die Politik zu feige endlich eine andere Form der Landwirtschaft mit einer deutlichen Reduzierung der Tierzahlen vorzuschreiben, den Biolandbau voranzutreiben sowie auf Fleisch-, Wurst- und Milchprodukte den MWSt.Satz auf 19 % anzuheben, um die Erderhitzung zu reduzieren. Stattdessen gesunde Wälder und geschützte Wildvogelarten, wie den Milan, für das Märchen von der Energiewende opfern. Die derzeitige Regierung gehört endlich in die Tonne getreten, denn diese ist der Natur- und Artenvernichter schlechthin. WKA im Rotmilangebiet und sogar während der Brutzeit. Gehts noch?! Wie stand vor kurzem so treffend in der SZ: „Die Grünen würden mittlerweile ihre eigene Großmutter verkaufen, nur um mitregieren zu können“. In dem Fall sind es nicht die Großmütter, die sie verkaufen, sondern Rotmilane.

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Wendt schrieb:


Was mir noch einfällt: Gibt’s eigentlich diesen Landesbund für Vogelschutz in Hilpoltstein noch? Warum klagt der eigentlich nicht? Beim Fischotter klagt er nicht. Beim Wolf auch nicht und jetzt nicht mal gegen die Tötung streng geschützter Rotmilane. Stattdessen in schöner Regelmäßigkeit Bettelbriefe um Spenden. Nur für das soll man da noch spenden, wenn nicht mal beim Milan eine Klage vom LBV kommt? Es fällt immer mehr auf, dass seit dem Bienen-Volksbegehren in Bayern in Sachen Artenschutz vom LBV nichts mehr zu erwarten ist. Da begann offensichtlich die Verbrüderung mit der Politik und der Agrarlobby. Denn seitdem ist alles andere am dramatischen Wildvogelsterben schuld, nur nicht mehr die intensive Landwirtschaft. So behauptet der LBV seit dem Begehren, wenn bei der alljährlichen Vogelzählung im Januar immer noch weniger Wildvögel in den Gärten gezählt werden, dass man sich keine Sorgen machen müsse, denn die Vögel seien alle im Wald. Dort würden sie genug Nahrung finden. Witzigerweise selbst bei Tiefschnee und Dauerfrost. Hingegen hieß es vor dem Begehren in jeder Pressemitteilung des LBV, dass das Wildvogelsterben dramatisch sei, verursacht durch die intensive Landwirtschaft. Am Rückgang der Schwalben ist nun plötzlich auch nicht mehr das Insektensterben schuld, sondern neuerdings die gefährliche Route vom Überwinterungsgebiet zurück nach Deutschland. Und nun kommt der LBV nicht mal beim drohenden Tod einer Vielzahl von Rotmilanen an WKA’s in die Puschen. Wer also braucht noch den LBV?

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