Blogpost
Mittwoch, 10. April 2024

10. April 2024, 09:40    office@wildes-bayern.de

Wild und Wald à la van der Sant


Dr. Dirk van der Sant ist studierter Forstwissenschaftler, und so konnte er wohl gar nicht anders, als sich einen Wald zu kaufen und diesen nach seinen Vorstellungen zu bewirtschaften. Rund 16 Hektar besitzt er mittlerweile in der Nähe seines Wohnortes in Oberfranken. Ja, Oberfranken – das ist da, wo im Moment berghangweise die Wälder durch Trockenheit und Borkenkäfer zusammenbrechen. Eine forstliche Riesenbaustelle.

Nachdem Dr. van der Sant aber nicht direkt in der Forstbranche arbeitet und zudem auch leidenschaftlicher Jäger ist, fallen seine Maßnahmen im Wald etwas anders aus als die gängige Forstpraxis so vorsieht. Die “Jagd in Baden-Württemberg” war bei ihm zu Gast und hat darüber berichtet, was der gebürtige Norddeutsche anders macht als seine früheren Kollegen. Und immerhin: Vor der Kulisse brauner, toter Wälder sprießt auf den Flächen von van der Sant ein junger, frischer, vielfältiger Wald.

Wir würden das Prinzip so zusammenfassen: Sehen, was die Natur anbietet oder auch erfordert, und daraus dann im Zusammenwirken mit der Natur das Bestmögliche machen. Heißt zum Beispiel, dass Käferbäume möglichst schonend entnommen werden, außer sie sind schon tot und können ggf. als Biotopbäume bleiben. Dann die Naturverjüngung machen lassen, ggf. Pflanzenarten einbringen, die man neu haben möchte. Schützen, was man behalten will, und rausschneiden, was zuviel ist oder zu dicht wuchert. Van der Sant hat immer die Artenvielfalt auf seinen Flächen im Auge, aber auch seinen wirtschaftlichen Nutzen im Hinterkopf. Experimenten wie der Einbringung der Libanonzeder steht er in begrenztem Maß offen gegenüber.

Das Wild als Faktor mit einbeziehen und auch aus seiner Anwesenheit das Bestmögliche machen. Der Forstwirt bejagt seine Flächen nicht selbst, insofern hat er keine Handhabe über den Abschuss. Doch obwohl er zum Teil davon ausgeht, dass auf seinen Flächen gar kein Abschuss getätigt wird, findet er einen Weg, mit dem Verbiss umzugehen.

Hier findet Ihr den spannenden Beitrag über Dr. van der Sant und seinen Wald

 

Dickung verschiedener Arten, davon eine gegen Verbiss geschützt

Dickung mit geschützter Art

 

Hoher Baum mit erkennbaren Spechlöchern

Biotopbaum

 

Tanne in Fichtendickung, geschützt mit Fege- und Verbissschutz

Geschützte Tanne in Fichtendickung

Bildquelle: V. Klimke




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.









Aktuelle Informationen



Gams im Klimawandel – die akute Gefahr nimmt zu! Anlässlich des Gamswildsymposiums der Jagdverbände Oberösterreichs und Steiermark hat Dr. Anna Kübber-Heiss einen beklemmenden Überblick über die Zunahme besorgniserregender Infektionen…

Montag, 29. April 2024
Jetzt lesen
Naturschutz und EU-Recht versus Forstwirtschaft Mit dem Entwurf des Managementplans zum FFH- und SPA-Gebiet Mangfallgebirge find es an. Gunther Mair, Mitglied in der "Schutzgemeinschaft Tegernseer…

Montag, 29. April 2024
Jetzt lesen
Der Hängegleiterverband - die fliegende Umweltsau? Uns sind ein bisschen die Augen aus dem Kopf gefallen, als wir die Ankündigung gesehen haben: Der Deutsche Hängegleiterverband lud…

Montag, 29. April 2024
Jetzt lesen

Mitglied werden