Dr. Dirk van der Sant ist studierter Forstwissenschaftler, und so konnte er wohl gar nicht anders, als sich einen Wald zu kaufen und diesen nach seinen Vorstellungen zu bewirtschaften. Rund 16 Hektar besitzt er mittlerweile in der Nähe seines Wohnortes in Oberfranken. Ja, Oberfranken – das ist da, wo im Moment berghangweise die Wälder durch Trockenheit und Borkenkäfer zusammenbrechen. Eine forstliche Riesenbaustelle.
Nachdem Dr. van der Sant aber nicht direkt in der Forstbranche arbeitet und zudem auch leidenschaftlicher Jäger ist, fallen seine Maßnahmen im Wald etwas anders aus als die gängige Forstpraxis so vorsieht. Die “Jagd in Baden-Württemberg” war bei ihm zu Gast und hat darüber berichtet, was der gebürtige Norddeutsche anders macht als seine früheren Kollegen. Und immerhin: Vor der Kulisse brauner, toter Wälder sprießt auf den Flächen von van der Sant ein junger, frischer, vielfältiger Wald.
Wir würden das Prinzip so zusammenfassen: Sehen, was die Natur anbietet oder auch erfordert, und daraus dann im Zusammenwirken mit der Natur das Bestmögliche machen. Heißt zum Beispiel, dass Käferbäume möglichst schonend entnommen werden, außer sie sind schon tot und können ggf. als Biotopbäume bleiben. Dann die Naturverjüngung machen lassen, ggf. Pflanzenarten einbringen, die man neu haben möchte. Schützen, was man behalten will, und rausschneiden, was zuviel ist oder zu dicht wuchert. Van der Sant hat immer die Artenvielfalt auf seinen Flächen im Auge, aber auch seinen wirtschaftlichen Nutzen im Hinterkopf. Experimenten wie der Einbringung der Libanonzeder steht er in begrenztem Maß offen gegenüber.
Das Wild als Faktor mit einbeziehen und auch aus seiner Anwesenheit das Bestmögliche machen. Der Forstwirt bejagt seine Flächen nicht selbst, insofern hat er keine Handhabe über den Abschuss. Doch obwohl er zum Teil davon ausgeht, dass auf seinen Flächen gar kein Abschuss getätigt wird, findet er einen Weg, mit dem Verbiss umzugehen.
Hier findet Ihr den spannenden Beitrag über Dr. van der Sant und seinen Wald
Bildquelle: V. Klimke