Dass man einen Iltis vor sich hat, erkennt man gut an seiner weiß-braunen Gesichtszeichnung. Je nach Alter hat dieser Marder nur eine weiße Schnauze mit dunklem Nasenspiegel (Jungtier) oder später eine richtige „Brille“. Auch seine dreieckig-abgerundeten Ohren haben einen netten weißen Rand. Sein Fell ist außen ansonsten komplett dunkelbraun mit einer hellbraunen Unterwolle, die im Winter durchschimmert. Er bewegt sich eigentümlich hüpfend mit gekrümmtem Rücken.
Die Urform ist der so genannte „Europäische Waldiltis“, der aber in manchen Ländern und von manchen Organisationen zunehmend als gefährdet eingestuft wird. Zu groß mag der Konkurrenzdruck durch eingekreuzte domestizierte Frettchen sein, die der Mensch laut Wikipedia schon seit dem ersten Jahrtausend vor Christus als Haustiere hält, um mit ihnen zum Beispiel Ratten zu jagen.
Aber der Iltis ist auch leichte Beute für größere Raubtiere, wie Fuchs, Dachs oder Greifvögel. Außerdem machen ihm eingewanderte oder bei uns ausgesetzte Arten zu schaffen, wie der amerikanische Mink, der Waschbär oder der Marderhund. Und: Unsere geliebten Katzen und Hunde sind für ihn ebenfalls eine echte Gefahr – ein weiterer Grund, diese in der Landschaft nach Möglichkeit gut im Blick und unter Kontrolle zu halten.
Lebensraum des Iltis ist auch der Wald, aber längst nicht nur: Er mag die Nähe von Gewässern und scheut auch nicht vor Siedlungen zurück. Was ihm als Lebensraum überhaupt nicht taugt, sind ausgeräumte Agrarlandschaften – hier findet er auch nichts zu fressen. Iltisse vertilgen Amphibien, Fische, Eier, aber auch Vögel und Nagetiere, wie Hamster. Bekannt sind sie dafür, dass sie ihre Beutetiere mit einem Nackenbiss töten – oder auch nur lähmen und dann “fangfrisch” einlagern. Der Iltis legt auf diese Weise regelrechte Depots aus noch lebenden Kröten an.
Seiner Familie, den Stink- und Erdmardern, macht der Iltis, der auch als “Stänker” oder “Ratz” bezeichnet wird, große Ehre: Er ist vom Prinzip her kein Kletterer (auch wenn er es kann), er lebt bevorzugt am Boden, und das Sekret aus seinen Analdrüsen stinkt wirklich sehr. Er nutzt es sowohl zur Reviermarkierung als auch zur Abwehr: Fast einen halben Meter weit kann er es einem Feind entgegensprühen.
Wer jetzt im März in der Landschaft nachts ein lautes Keckern, Zischen oder auch Schreien hört, könnte Zeuge eines Paarungskampfes sein. Der Iltisrüde begattet ein oder mehrere Weibchen zwischen März und Sommer. Die Tragzeit dauert dann auch nur etwas über 40 Tage, anders als beim Steinmarder, der eine siebenmonatige Eiruhe einlegt. Die vier bis acht Jungtiere sind eher grau, nur gut sieben Zentimeter lang und zehn Gramm schwer. Das in der Jägersprache so genannte “Geheck” befindet sich oft in Erdbauen, Steinspalten oder an anderen versteckten Orten. Schon im Spätherbst des Geburtsjahres löst sich die Familie auf.
Die Chance, dass die Jungtiere draußen in der freien Wildbahn überleben, ist allerdings äußerst gering: Laut Deutschem Jagdverband beträgt die Lebenserwartung bei 90 Prozent der Tiere nur ein Jahr – dabei können sie in Gefangenschaft bis zu 14 Jahre als werden.
Wer einen Iltis gesehen oder verletzt aufgefunden hatte, kann sich hier melden:
https://www.retscheider-hof.de/europaeischer-waldiltis-mustela-putorius/
Dort gibt es auch weitere Infos unter : 02224/97690820 oder per mail : steffi@retscheid.de
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