Aus der Wahl zum „Gartentier des Jahres“ der Heinz Sielmann-Stiftung ist in diesem Jahr die Gartenhummel als klarer Publikumsfavorit hervorgegangen. Wie passend zum Tag des Gartens am 12. Juni! (Anlässlich dessen auch nochmal der Hinweis auf die witzige Koinzidenz, dass das Tier des Jahres 2023 der Gartenschläfer ist…)
Friedfertige Überlebenskünstlerin
Die Gartenhummel gehört zu den häufigen Hummelarten in Deutschland und Europa. Als sogenannter Ubiquist bewohnt sie verschiedenste Lebensräume und fliegt unterschiedliche Pflanzenfamilien als Nahrungsquelle an. Solange sie ein reiches Blühangebot heimischer Wildpflanzen vorfindet, macht sie ihrem Namen alle Ehre und verweilt auch gern in urbanen Gärten.
Mit ihrem extrem langen Rüssel kann die Gartenhummel bis zu zwei Zentimeter tief in Blüten hinabtauchen und kommt so auch an den Nektar besonders tiefgründiger Blütenkelche heran. Das macht sie zu einem wichtigen Bestäuber vieler Wild- und Nutzpflanzen. Auf ihren Sammelflügen legen Gartenhummeln Strecken von bis zu zwei Kilometern zurück. Damit zählen sie zu den ausdauerndsten Langstreckenfliegerinnen im Hummelreich.
Mit einer Körperlänge von etwa 15 Millimetern gehört sie zu den größeren der rund 41 heimischen Hummelarten. Ihr Hinterteil ist weiß bepelzt und der ansonsten schwarze Körper mit drei goldgelben Querstreifen geschmückt. Wer nicht aufpasst, kann die Gartenhummel leicht mit den noch häufiger vorkommenden Erdhummeln verwechseln, die bei genauem Hinschauen aber lediglich zwei gelbe Querstreifen besitzen.
Hummeln leben in Völkern zusammen
Gartenhummeln gehören – wie übrigens die meisten Hummeln – zu den staatenbildenden Insekten. Sie leben in kleinen Völkern aus wenigen hundert Individuen, von denen einzig die Jungköniginnen überwintern, um im Frühjahr neue Völker zu gründen. Was die Nistplatzwahl angeht, sind Gartenhummeln äußerst anspruchslos. Sie bauen ihre Nester sowohl unterirdisch in verlassenen Mäusenestern als auch oberirdisch etwa in Vogelnestern oder Dachgiebeln. Häufig kehren die Töchter der Königinnen im folgenden Jahr an den gleichen Nistplatz zurück.
Was Gartenhummeln besonders schmeckt
Wer Gartenhummeln im Gärten fördern möchte, sollte möglichst auf ein ganzjähriges Angebot an heimischen Blühpflanzen achten. Besonders gern fliegen Gartenhummeln zum Beispiel auf typische Gartenkräuter wie Salbei, Minzen und Basilikum, aber auch auf viele Schmetterlingsblütler wie Klee, Wicken und Ginster. Spezielle Nisthilfen benötigt die anpassungsfähige Gartenhummel nicht. Ihr reicht mitunter schon ein leerer Vogelbrutkasten oder ein locker geschichteter Komposthaufen, um sich heimisch zu fühlen.
Mehr Infos findet Ihr unter www.sielmann-stiftung.de/gartentierwahl
Quelle: Sielmann-Stiftung
Bildquelle: (c)Dr.Hannes Petrischak PM Sielmann Stiftung Gartentier des Jahres 2023, Gartenhummel (Bombus hortorum)