Schwall und Sunk hört sich erstmal lustig an, ist für Fische aber manchmal tödlich. Denn Schwall-Sunk bezeichnet die Schwankungen im Wasserstand, denen ein reguliertes Gewässer, mit dem Wasserkraft betrieben wird, oft mehrmals am Tag ausgesetzt ist. Wissenschaftler des Wasserforschungsinstituts Eawag haben jetzt in einer Studie darauf aufmerksam gemacht, dass die Häufigkeit dieser Ereignisse ein wichtiger Faktor ist, der bei den Umweltauswirkungen von Wasserkraft berücksichtigt werden muss.
Dazu schreibt das Wasserforschungsinstitut EAWAG: „Das häufige Ein- und Abschalten der Turbinen führt in den Fliessgewässern unterhalb der Speicherkraftwerke zu ausgeprägten Abflussschwankungen, dem sogenannten Schwall-Sunk. Dieser stellt einen erheblichen Eingriff in das Ökosystem dar: Bei Sunk können ufernahe Lebensräume innerhalb kurzer Zeit trockenfallen, sodass die dort vorkommenden Fische, Wasserinsekten und anderen Gewässerlebewesen stranden und sterben. Bei Schwall wiederum verändert die starke Strömung nicht nur das vielfältige Mosaik an Lebensräumen, sondern reisst zugleich Tiere und Pflanzen mit sich fort. Sowohl die Individuenzahl als auch die Artenvielfalt nehmen drastisch ab.“
Die Forschenden des Eawag haben gemeinsam mit Partnern von der ETH Zürich, dem INRAE in Lyon, der ZHAW und der BOKU Wien untersucht, wie mehrere, dicht aufeinander folgende Schwall-Sunk-Ereignisse die Lebensraumdynamik in Fliessgewässern beeinflussen. Ergebnis: Deren zeitliche und räumliche Verteilung war um das 26- bis 75-fache gegenüber dem natürlichen Abflussregime erhöht. Die ständigen Abflussschwankungen verändern die Verfügbarkeit, Beständigkeit und Vernetzung wichtiger Lebensräume innerhalb eines Fliessgewässerabschnitts, etwa von Laichgruben oder Rückzugsgebieten für Fische und Wasserinsekten. „Ein einzelnes Ereignis kann das Ökosystem meist gut verkraften. Doch die permanente Veränderung der Lebensräume führt zu Stress und erhöht die Mortalität vieler Arten“, so die Wissenschaftler. „Wenn zum Beispiel die Lebensräume von Jungfischen jedoch mehrmals täglich trockenfallen, kann dies den Bestand innerhalb kurzer Zeit erheblich reduzieren. Feldstudien zeigen, dass die Häufigkeit täglicher Schwall-Sunk-Ereignisse einen starken Einfluss auf die Dichte von Jungfischen hat.“
Den vollständigen Bericht über die Studie findet Ihr hier
Das war wohl vielen nicht bewußt!
Ein ganz wichtiges Thema.
Die Lebensräume unserer Tierwelt werden überall kleiner und gefährlicher.
Inzwischen gibt es viele Initiativen, Aktivitäten, eben interessierte Menschen die solche Auswirkungen hinterfragen, erkennen und vielleicht sogar bessere Wege zeigen können. Wildes Bayern steht hier in vorderster Linie!
Macht weiter so, zeigt Probleme, zeigt wo immer möglich, bessere Wege.
Zeigt die Lebenskreisläufe! Zeigt, dass Jäger, Fischer, Wald- und Feldbauern, ja alle Naturnutzer, ein Teil des Ganzen sind und gemeinsam gute Wege finden müssen.
Für unsere Tier- und Pflanzenwelt!
Für unsere Lebenswelt!
Habe diese Informationen an die Fischereivereine im Landkreis Berchtesgaden weiter geleitet.