Eine Studie der Universtität Freiburg zeigt, dass Insekten in der Agrarlandschaft deutlich mehr Lebensraum brauchen als die derzeit von der EU angepeilten zehn Prozent. Für alle untersuchten Arten gab es einen klaren Zusammenhang: Je mehr natürlicher Lebensraum vorhanden ist, desto mehr Bestäuber gibt es in landwirtschaftlichen Gebieten. Die Wissenschaftler schlagen deshalb vor, Landwirte gezielt für langfristige Maßnahmen zu fördern.
Der Insektenschutz in unserer Agrarlandschaft konzentriert sich aktuell stark auf vorübergehende Maßnahmen auf kleinen Flächen, wie beispielsweise Blühstreifen entlang von Feldern. Laut den Studienautoren haben frühere Untersuchungen gezeigt, dass dies zwar zu einem Anstieg der Insekten- und Bestäuberpopulationen führt, aber nur vorübergehend.
Um wirklich einen Unterschied zu machen, sollten LandwirtInnen für die Schaffung und den langfristigen Unterhalt von natürlichen Lebensräumen belohnt werden, schlagen sie vor – idealerweise für mindestens 20 Jahre, denn dies bietet LandwirtInnen Sicherheit und gewährleitet einen größeren Nutzen für Bestäuber.
Die Mindestflächenanteile für den Erhalt von Populationen unterschieden sich dabei zwischen den Artgruppen. Für stabile Bestände von Schwebfliegen genügt es, wenn sechs Prozent der Flächen natürliche und halb-natürliche Lebensräume bieten, während Schmetterlinge ganze 37 Prozent benötigen. Die für die Bestäubung von Nutzpflanzen besonders wichtigen Wildbienen und Hummeln brauchen 16 bis 18 Prozent natürliche Flächenanteile. Diese Mindestwerte für das Populationswachstum liegen höher als die meisten politischen Vorgaben.
Ist eine Vergrößerung der naturnahen Flächen nicht möglich, sind deutliche Verbesserungen der Habitatqualität – das heißt vor allem mehr und vielfältigere Blütenpflanzen – notwendig, um vergleichbare positive Effekte zu erzielen.
So konnten die Forschenden zeigen, dass in Lebensräumen mit mehr Blütenpflanzen mehr Bestäuber vorkommen als in Gebieten mit wenig Blüten. Doch es reicht eben nicht aus, Bestäubern nur Blüten, also Nahrung, anzubieten, ohne ihnen einen dauerhaften Wohnort zum Nisten und Überwintern zu geben. Zudem hat die Verbesserung der Lebensraumqualität nur anfangs einen starken positiven Effekt auf die Insektenpopulationen; dieser flacht bei weiteren Verbesserungen ab. Deshalb sei es besser, zunächst die Fläche natürlicher Lebensräume zu vergrößern, statt viele kleine Lebensräume zu bewirtschaften – auch wenn sie viele Blüten enthalten.
Die Pressemitteilung zu der Untersuchung mit Link zur Studie finden Sie hier
Einen Bericht über die Studie in der Zeitschrift Naturschutz und Landschaftsplanung online finden Sie hier
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