Das Rote Liste-Zentrum hat die Alpenspitzmaus als Art des Monats vorgestellt und damit ein Schlaglicht auf das Unbekannte gerichtet.
Denn bei der dunkelgrauen Spitzmaus mit den großen hellen Füßen, dem kräftigen Schwanz und dem haarlosen Ring über den Augen ist nichts einfach und noch ziemlich viel nicht erforscht. Als sicher gilt aber, dass der Klimawandel ihr Lebensraum und Beute raubt und sie nicht viele Möglichkeiten hat, dem auszukommen.
Zuerst einmal kommt die Alpenspitzmaus keineswegs nur in den Alpen vor, sondern wurde früher auch schon im Schwarzwald, Bayerischen Wald, Fichtelgebirge, in der Rhön oder im Harz gesichtet (an den meisten Orten findet man sie heute leider nicht mehr, weil es wohl zu warm und zu trocken ist).
Der Lebensraum der Alpenspitzmaus ist laut dem Rote Liste-Zentrum so speziell wie ihre Ansprüche: “von Blockschutt und Geröll durchsetzte Hangwälder und Hochstaudenfluren an Fließgewässern”. Konkret geht es dabei um niedrige Temperaturen, hohe Niederschlagsmengen und einen Boden mit zahlreichen Spalten und Verstecken mit feucht-kühlem Mikroklima, um die Beutetiere zu finden. Die Alpenspitzmaus ist eine voreiszeitliche Art und kommt mit Wärme und Trockenheit nicht zurecht.
Desweiteren ist die Alpenspitzmaus keine Maus, sondern eben eine Spitzmaus – die zählen weder zu den Mäusen noch zu den Nagern. Sie fressen vor allem Asseln, Insekten, Regenwürmern und Schnecken, die sie aus den feuchten Felsspalten heraus sammeln.
Das Rote Liste-Zentrum schreibt: “Hierbei sind ihre überproportional langen Unterschenkel und Hinterfüße gute Kletterhilfen. Ihr Schwanz ist körperlang und damit deutlich länger als bei den anderen heimischen Spitzmäusen. Er dient ebenfalls als Balancier- und Stützhilfe.
Insgesamt ist die Alpenspitzmaus – Achtung, jetzt kommt ein ziemlich anspruchsvolles Wort, das wir nur noch aus dem Ökologie-Studium kennen: eine “stenöke Art” . Sie hat also wirklich sehr spezielle Ansprüche und ist allein deshalb selten und aufgrund dieser Seltenheit schon gefährdet. Wir Menschen tun allerdings leider eine Menge, um ihr Überleben noch unwahrscheinlicher zu machen.
“In der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands ist die Alpenspitzmaus in die Kategorie „Gefährdung unbekannten Ausmaßes” (Kat. G) eingestuft. Bedeutendster Gefährdungsfaktor, sowohl historisch als auch aktuell, sind Veränderungen der Feuchteverhältnisse in ihren Lebensräumen, aktuell besonders während ausgeprägter Sommerdürren, die lokal zum Absterben des Baumbestands führen können.
Weitere Gefährdungsursachen sind Wintersportanlagen und Stauseen. Gerade Landschaftseingriffe, die den Wasserhaushalt verändern, sollten vermieden werden.”
Falls Ihr eine Alpenspitzmaus entdeckt, könnt Ihr sie hier an die österreichische Plattform “Kleinsäuger.at” melden
Mehr Infos zur Alpenspitzmaus findet Ihr zum Beispiel hier
Infos zur Alpenspitzmaus in der Rhön findet Ihr hier
Bildquelle: Martin Scheuch/wikicommons