Der Verlust an Biodiversität in Deutschland zeigt sich für uns besonders drastisch bei den Vögeln oder den Insekten. Aber der tatsächlich beinahe größte Verlust findet „unter unserem Radar“ statt, nämlich bei einer Artengruppe, deren korrekten Namen die meisten von uns sicher noch nie gehört haben: Bei den phytoparasitischen Kleinpilzen. Das sind Pilze, die auf lebenden Pflanzen parasitieren. Nichts, was wir besonders mögen, aber doch wichtige Bestandteile im ökologischen Netzwerk. Deutschland hat als erstes Land der Erde jetzt eine Rote Liste für diese Organismengruppe erstellt, und die Ergebnisse sind erschreckend: 13 Prozent der Arten sind vom Aussterben bedroht, 34 Prozent in ihrem Bestand gefährdet und mehr als 10 Prozent bereits ausgestorben oder verschollen. Die Gründe: Nutzungsintensivierung der Landwirtschaft, Entwässerung feuchter Standorte, Aufforstung von Offenland und Versiegelung von Flächen.
Die vollständige Pressemitteilung des Bundesamts für Naturschutz und des Rote Liste-Zentrums findet Ihr hier
Bildquelle: (c)Julia Kruse - Puccinia alnetorum