Ameisenlöwen sind leider nicht die exotischen Fantasiewesen, als die man sie sich gern vorstellen möchte – also eine Mischung zwischen Ameise und Löwe. Es sind vielmehr Insekten und konkret die räuberischen Larven der Ameisenjungfern. Aber ihre Beutezüge wären eines Löwen würdig: Sie graben sandige Trichter in Böden und fangen dort Spinnen oder Asseln.
Das Rote-Liste-Zentrum macht jetzt auf einen nahen Verwandten aufmerksam: die Larven der Panther-Ameisenjungfer. Sie leben nicht am Boden, sondern in trockenen Mulmhöhlen alter Laubbäume, die sich beispielsweise aus ehemaligen Spechthöhlen oder aus Astabbrüchen entwickeln. Aber auch sie lauern, versteckt im krümeligen Mulm, kleinen Beutetieren auf, greifen diese dann mit ihren Kiefern und saugen sie aus.
In Deutschland ist die eher südeuropäisch beheimatete Panther-Ameisenjungfer bisher nur im Rheingraben zwischen dem südlichen Schwarzwald und dem Rhein-Main-Gebiet anzutreffen. In der aktuellen provisorischen Roten Liste der Netzflügler wird die Art unter „Daten unzureichend“ geführt.
Den Grund sehen die Wissenschaftler aber nicht etwa in unzureichender Wärme oder nicht passendem Klima, sondern vielmehr in einem Mangel an geeigneten Baum-Lebensräumen. Sie plädieren deshalb dafür, stehende Bäume mit Mulmhöhlen in Wäldern, Parks und Gärten unbedingt stehen zu lassen, denn bis sich geeignete Mulmhöhlen entwickeln, kann es Jahrzehnte dauern. Und auch im Umfeld braucht es gleichartige Bäume, um ein Lebensraum-Netzwerk zu schaffen. „Der Erhalt der Art in einer bestimmten Region kann also unter Umständen an einzelnen Bäumen hängen“, schreibt das Zentrum.
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Bildquelle: Dr. Axel Gruppe