Die hessischen Dillkreisjäger kämpfen aktuell um das letzte verbliebene Schwarzstorchpaar im regionalen Staatsforst. Denn dort soll nach den Plänen der Landesregierung eine Windenergieanlage (WEA) gebaut werden. Das Gebiet ist als Windkraft-Vorranggebiet ausgewiesen, und auf den ersten Blick, so die Dillkreisjäger, sind auch alle Vorgaben zur Berücksichtigung des Schwarzstorchhorstes berücksichtigt. Doch es geht um mehr. Hier ein Auszug aus dem Schreiben des Vorsitzenden der Jäger, Jochen Decher, an den Ministerpräsidenten Boris Rhein sowie die auf Kreisebene Verantwortlichen.
“Schon beim zweiten Blick wird jedenfalls offensichtlich, dass zum Bau dieser WEA in ein geschlossenes und intaktes Waldgebiet mit hohem ökologischem Wert eingegriffen wird, und durch Bau, Betrieb und Unterhaltung der WEA der einzige seit mehreren Jahren erfolgreich bebrütete Schwarzstorchhorst in unserem Vereinsgebiet verschwinden wird, obwohl bei Umsetzung der seinerzeitigen Ausweisungsentscheidung des Windvorranggebietes der Schaden viel größer als der Nutzen wäre und heute nahe gelegene Alternativstandorte ohne erhebliche Natureingriffe auf klima- bzw. kalamitätsbedingt entwaldeten Höhenkämmen zur Verfügung stehen.”
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“Hierbei geht es uns nicht nur um das einzige Schwarzstorchbrutpaar im alten Dillkreis. Darüber hinaus wollen wir die Frage klären lassen, ob die Ausweisung von Windvorranggebieten im Lahn-Dill-Kreis bzw. in Mittelhessen als Grundlage für WEA-Genehmigungen möglicherweise rechtsfehlerhaft erfolgte bzw. durch die für jeden Laien unübersehbaren Landschaftsveränderungen aufgrund der letzten Dürre- und Kalamitätsjahre völlig veraltet ist. Zusätzlich muss Klarheit geschaffen werden, ob die dem Planungsgrundsatz zugunsten von Offenflächen widersprechende überwiegende Inanspruchnahme von Wald für mittelhessische Windvorranggebiete ganz oder teilweise rechtswidrig ist bzw. auf inzwischen längst überholten Entscheidungsgrundlagen beruht.”
Wir drücken die Daumen!
Mehr Infos unter www.dillkreisjaeger.com
Den Schriftwechsel des Dillkreisjäger-Vorsitzenden mit dem Büro des Ministerpräsidenten sowie dessen Antwort auf das Schreiben findet Ihr hier
Bildquelle: Heinrich Moser